Geld

Lufthansa will AUA nicht, Häupl zu Gesprächen bereit

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Die angeschlagene Fluglinie Austrian Airlines braucht frisches Geld. Die Lufthansa ziert sich, Politiker in Alarmbereitschaft.

Bei der angeschlagenen österreichischen Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) steht eine Kapitalerhöhung bevor. Die AUA wird noch heuer versuchen, sich 300 bis 350 Millionen Euro am Kapitalmarkt zu beschaffen, zuvor aber einen Kapitalschnitt durchführen.

AUA-Chef: Brauchen keine Kapitalerhöhung
AUA-Vorstandschef Alfred Ötsch wollte Pläne für eine bevorstehende Kapitalerhöhung weder ausdrücklich dementieren noch bestätigen. Dringend erforderlich sei die Aufnahme von zusätzlichem Kapital jedenfalls nicht, unterstrich Ötsch auf Anfrage der APA: "Wir brauchen kein zusätzliches Geld für den laufenden Flugbetrieb, der Cash-flow ist zufrieden stellend."

Politiker wollen selbstständige AUA
Die im Wahlkampf stehenden österreichischen Politiker dringen auf eine weitere Selbstständigkeit der nationalen Fluglinie. Luftfahrtexperten halten dagegen einen Anschluss der AUA beispielsweise an die deutsche Lufthansa nur noch für eine Frage der Zeit. Die Lufthansa winkt aber ab. "Wir müssten viel investieren und hätten wenig Synergien", sagte ein Lufthansa-Sprecher dem "Handelsblatt". Lufthansa hätte " im Vergleich zur Swiss wenig davon."

Häupl schließt Einstieg nicht aus
Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) will einen Einstieg des Landes Wien bei den Austrian Airlines "nicht ausschließen", wie er im APA-Interview betonte. Er könne es aber auch nicht einschließen, fügte er hinzu. "Es ist eine Frage der Prüfung der Umstände", so Häupl. Derzeit, so betonte er, gebe es jedenfalls keine Gespräche zu diesem Thema. Er kenne den Vorschlag nur aus den Medien.

Rettung eigentlich Bundes-Thema
"Es gibt keinen Brief, keine Mail und dadurch keine Gespräche. Das kann es ja wohl nicht sein, dass man einen Wunsch in einer Zeitung annonciert ", kritisierte der Wiener Bürgermeister. Eine konkrete Stellungnahme werde er darum erst abgeben, wenn die Sache "tatsächlich an uns herangetragen wurde". Laut Häupl ist es jedoch sehr wohl "komisch", dass immer zuerst Wien und Niederösterreich genannt würden. Die italienische Fluglinie Alitalia sei auch nicht vom Piemont und der Toskana gerettet worden, " sondern vom italienischen Staat".

Keine Empfehlung für Beteiligung
Das Land Wien ist maßgeblich am Flughafen Wien beteiligt. Auf die Frage, ob etwa dieser sich an der AUA beteiligen solle, meinte Häupl: "Das würde ich nicht anempfehlen. Aus Erfahrung wisse man, dass direkte Verquickungen von Flughäfen mit ihren Home-Carriern nicht besonders gut ausgegangen sind."

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