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Lufthansa will Bordpersonal einsparen

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Auf jedem Langstreckenflug soll ein Flugbegleiter abgezogen werden.

Die geplante massive Kostensenkung bei der AUA-Mutter in spe Lufthansa könnte für Reisende weniger Service an Bord bedeuten. Die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" berichtete am Dienstag unter Berufung auf ein internes Schreiben der Personalvertretung Kabine, auf jedem Langstreckenflug solle ein Flugbegleiter abgezogen werden. Allein das könne jährlich 750 Vollbeschäftigte beziehungsweise 42 Mio. Euro sparen.

Auch könnten bei nicht ausgebuchten Flugzeugen weitere Flugbegleiter kurzfristig abgezogen werden, berichtete das Blatt. Eine Lufthansa-Sprecherin sagte dazu, das Unternehmen prüfe eine große Zahl von möglichen Sparmaßnahmen. Was davon umgesetzt werde, um eine konkurrenzfähige Kostenbasis zu erreichen, werde in den kommenden Wochen entschieden.

Jährlich eine Milliarde einsparen
Die Lufthansa hatte in der vergangenen Woche angekündigt, sie wolle bis Ende 2011 die Kosten um jährlich eine Milliarde Euro senken. Unter anderem sollen 400 Verwaltungsstellen im Sektor Passage, der Passgierbeförderung, gestrichen werden.

Anzahl der Business-Kunden im Sinkflug
Aus internen Unterlagen gehe der Ernst der Lage bei der größten deutschen Fluggesellschaft hervor, schrieb die "NRZ". So sei der Anteil der Business- und Firstclass-Kunden im Europa-Verkehr von 58 Prozent im Jahr 1990 auf nur noch 9 Prozent in 2009 gefallen. Im Übersee-Verkehr sackte die Zahl von 26 auf jetzt 18 Prozent ab.

Von Air Berlin überflügelt
An vielen deutschen Flughäfen sei Lufthansa zudem nicht mehr Marktführer, schreibt das Blatt unter Berufung auf die Unterlagen. In Düsseldorf sackte der Marktanteil demnach von 37 Prozent im Jahr 2003 auf jetzt 24 Prozent ab, in Stuttgart von 44 auf 20 Prozent, in Hannover von 33 auf 19 Prozent und in Berlin von 35 auf 17 Prozent. An diesen Flughäfen sei Lufthansa von Air Berlin überflügelt worden. In Köln, wo der konzerneigene Billigflieger Germanwings gut im Geschäft sei, bringe es Lufthansa nur noch auf 14 Prozent. Lediglich an den Langstrecken-Drehkreuzen Frankfurt und München stehe Lufthansa noch gut da.

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