Geld

Meinl European Land verliert Kreditwürdigkeit

Teilen

Der umstrittene Aktienrückkauf bei der an der Wiener Börse notierten Immobilienholding Meinl European Land Ltd. (MEL) hat jetzt womöglich auch negative Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit des Unternehmens.

Die weltgrößte Kredit-Rating-Agentur Standard & Poor"s (S&P) prüft nach einer Mitteilung von Mittwoch in ihrer Langfristig-Prognose die Rückstufung der Unternehmens-Bonität auf "Junk"-Status.

Bisher ist MEL von S&P langfristig mit "BBB-" und kurzfristig mit "A-3" eingestuft. Nach der "unerwarteten Erklärung des Aktienrückkaufs für 1,8 Mrd. Euro" habe man das Unternehmen jetzt auf die Beobachtungsliste "CreditWatch mit negativer Implikation" gesetzt, erklärte S&P-Kredit-Analyst Andreas Kindahl in einer Pressemitteilung. Durch ein Rating unter "BBB" - also "BB", "B", "CCC", "CC", and "C" - werden Kredite an die betroffenen Unternehmen als "deutlich spekulativ" eingestuft.

Die Mittel für den Aktienrückkauf hätten "nach den Erwartungen eigentlich zur Unterstützung der Projekte in der Pipeline zur weiteren Entwicklung des Unternehmens verwendet werden sollen", argumentierte der Analyst. Außerdem wolle sich Meinl European Land nach jüngsten Erklärungen zunehmend in hoch-riskanten Märkten engagieren - zumindest stärker, als in der derzeitigen Einstufung angenommen. Ende Juni hatte das Unternehmen langfristige Verbindlichkeiten von rund 968 Mio. Euro.

S&P hat nun Gespräche mit dem MEL-Management angekündigt. Eine Entscheidung über die künftige Einstufung soll dann in den nächsten Wochen fallen.

Die MEL-Aktie ist am Mittwoch bis gegen 15 Uhr neuerlich um über 8 Prozent auf 12,30 Euro gefallen. Seit Juni hat die Aktie mehr als 40 Prozent an Wert verloren.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.