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Meinl-Gutachter ist Immofinanz-Fan

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Thomas Havranek investierte in Immofinanz-Papiere.

Eine wichtige Rolle rund um die Ermittlungen gegen Julius Meinl V. und andere wegen Betrugsverdachts in der Causa Meinl European Land (MEL) spielt der von der Staatsanwaltschaft beauftragte Gutachter Thomas Havranek. Ein zumindest ungewöhnliches Detail fördert jetzt ein Blick in die von der Finanzmarktaufsicht veröffentlichten Director’s Dealings zutage. Hier müssen Personen, die in einem Naheverhältnis zu Führungskräften einer Firma stehen, ihren Aktienerwerb offen legen.

Im Jänner nun kaufte Havranek, dessen Frau bei der Immofinanz arbeitet (mit Ex-Immofinanzchef Thomas Kleibl war sie schon bei der AUA tätig gewesen), Papiere der Immofinanz (2.000 Stück) und Immoeast (4.000 Stück). Beide sind Konkurrenten der von Havranek untersuchten MEL (heute Atrium).

Befangenheit
Über einen Ablehnungsantrag der Meinl Bank gegen Havranek wegen angeblicher Befangenheit (aufgrund eines Meinl-kritischen Zeitungskommentars, den Havranek im Sommer 2007 verfasste) hat die Staatsanwaltschaft noch nicht entschieden. Auch ansonsten ist in der Sache bisher nicht viel weitergegangen.

Gerüchte, Julius Meinl wolle wegen all des Ärgers seine geschäftlichen Aktivitäten und Vermögenswerte in die Schweiz transferieren, haben sich indes als falsch erwiesen.

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