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ÖGB will alle Anbieter gleich behandeln

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Laut BAWAG-Direktor Ewald Nowotny soll in erster Linie der Kaufpreis entscheidend sein. Daher könnten sich auch Finanzinvestoren unter den potenziellen Käufern befinden, und das obwohl der Eigentümer ÖGB nicht viel von diesen „Heuschrecken“ hält.

Interessenten können noch bis Ende bis 8. September Interesse bekunden, allerdings werde man laut BAWAG-Genraldirektor Ewald Nowotny die Frist kulant handhaben. Bis Ende September wird die Gruppe auf vier bis fünf Kandidaten eingeschränkt, die im Oktober ein verbindliches Offert legen sollen. Dann beginnt der Auktionsprozess. Entscheidend soll in erster Linie der Kaufpreis sein. Die Investmentbank Morgan Stanley wird das verfahren abwickeln.

In- und ausländische Interessenten
Das Interesse an der zum Verkauf stehenden Gewerkschaftsbank BAWAG P.S.K. ist laut Nowotny " erfreulich groß". Darunter seien auch Versicherungen, die sich eine Bank dazunehmen wollten. "Man muss ja nicht gleich die ganze Bank kaufen", sagte Nowotny am 28. August 2006 beim Bankenseminar im Rahmen des Forum Alpbach. Die bisherigen Interessenten seien eine gute Mischung von in- und ausländischen Anbietern, darunter auch beste Adressen. Vertreten seien ebenso Finanzinvestoren.

Gewerkschaftsbank an einen Finanzinvestor?
Der Einstieg eines reinen Finanzinvestors, einer so genannten "Heuschrecke", bei der zum Verkauf ausgeschriebenen Gewerkschaftsbank BAWAG P.S.K. wäre " nicht ganz ohne ökonomische Fantasie", sagte Nowotny. Zum laufenden Verkaufsprozess der BAWAG P.S.K. wolle er sich konkret nicht äußern. Auf die Frage, ob sich auch ein Allfinanzkonsortium aus Banken, Versicherungen oder Finanzinvestoren um die BAWAG bemühen könnte, meinte Novotny "natürlich könnte es das".

Aus Sicht eines Finanzinvestors sei die BAWAG geradezu ein " Lehrbeispiel " bzw. "eine klassische Konstellation" für solche Anleger: Nach dem Einschuss von Kapital und nach erfolgreicher Restrukturierung sei in wenigen Jahren eine deutliche Wertsteigerung zu erwarten, so Nowotny.

ÖGB will alle Anbieter neutral behandeln
Den Verkaufsprozess sieht er "streng funktional", unabhängig von seiner politischen Meinung: "Wir müssen den Eigentümern helfen, einen geordneten Verkaufsprozess durchzuführen", der Eigentümerwunsch sei in diesem Fall eindeutig. Alle Anbieter seien neutral zu behandeln, darunter könnten sich auch Finanzinvestoren befinden. Ziel sei " ein transparentes, offenes und völlig neutrales Verfahren", bei dem österreichische Unternehmen weder privilegiert noch diskriminiert würden.

Der Verkauf soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Fraglich sei, ob bis dahin schon eine neue Regierung mit einem Finanzminister als Ansprechpartner gebe

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