Sowohl der Ölpreis als auch der Euro haben den höchsten Stand seit einem Monat erreicht. Die schlechte US-Konjunktur belastet die US-Währung.
Die internationalen Ölpreise sind am Mittwoch wieder deutlich gestiegen. Sowohl in New York als auch in London legten die wichtigsten Sorten US-Leichtöl und Brent um rund zwei Dollar je Fass (159 Liter) zu. US-Leichtöl wurde erstmals seit einem Monat wieder über 96 Dollar gehandelt, zuletzt zu 96,12 Dollar (66,76 Euro). Der Brent-Preis kletterte - bei schwachem Handel aufgrund des Feiertags in Europa - auf knapp 95 Dollar an.
Öllagerbestände sinken
Händler begründeten die neue
Ölpreisrallye zum einen damit, dass die weltweiten Öllagerbestände in den
Verbraucherstaaten die sechste Woche in Folge fallen dürften. Die
US-Lagerbestände alleine dürften um 1,8 Millionen Fass gefallen sein, heißt
es. Die Daten werden am Donnerstag veröffentlicht. Zum anderen nährten die
türkischen Luftangriffe auf kurdische Rebellenstellungen im Nordirak am
Mittwoch erneut die Sorgen über die Risiken in der Ölversorgung aus dem
Nahen Osten. Dazu kam auch noch die Explosion einer Öl-Pipeline in einem
Vorort der nigerianischen Metropole Lagos, die 42 Menschenleben forderte.
Im November fast 100 Dollar pro Barrel
Zuletzt hatten schwächere
Konjunkturaussichten den Ölpreis wieder deutlich unter den im November
erreichten historischen Wert von 99,29 Dollar fallen lassen. Sowohl die
Internationale Energie Agentur als auch die OPEC haben ihre Prognosen für
den weltweiten Ölbedarf 2008 etwas zurückgenommen. Gegenüber dem Jahresende
2006 haben die Ölpreise dennoch um mehr als 50 Prozent zugelegt. Experten
rechnen damit, dass sich der Ölpreis auch 2008 im Bereich von 80 Dollar
halten wird.
Euro steigt erneut über 1,45 Dollar
Der Kurs des Euro ist am
Mittwoch über 1,45 US-Dollar gestiegen. Die Gemeinschaftswährung kostete am
Nachmittag 1,4502 US-Dollar. Am frühen Morgen hatte der Euro noch knapp
unter 1,44 Dollar gelegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den
Referenzkurs am Freitagmittag auf 1,4380 (Donnerstag: 1,4349) Dollar
festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6954 (0,6969) Euro.
Schlechte US-Konjunktur
Enttäuschende Konjunkturdaten hätten den
Dollar belastet, sagten Händler. Ersten Daten des Kreditkartenanbieters
MasterCard zufolge hat der US-Einzelhandel den Umsatz im Weihnachtsgeschäft
lediglich um 3,6 Prozent gesteigert. Im Vorjahr hatte das Plus noch bei 6,6
Prozent, 2005 sogar bei 8,7 Prozent gelegen. Zudem waren die Preise für
Eigenheime in den USA einer Erhebung zufolge im Oktober so stark gesunken
wie seit Anfang 1991 nicht mehr. Der Umsatz im Devisenhandel sei allerdings
dünn, sagten Marktteilnehmer.
Der Euro war erst Anfang November erstmals über 1,45 Dollar geklettert, hatte dann zwischenzeitlich aber schon an der 1,50 Dollar-Marke gekratzt.