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Politiker fordern Aufklärung von Strache

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Nach seinem Geständnis über die Kontakte zur Wiking-­Jugend erwarten immer mehr Politiker Konsequenzen von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache.

Die neuen Enthüllungen über die Vergangenheit des FPÖ-Obmanns haben gestern zu einem Aufschrei geführt. "Das sind bei den Freiheitlichen ja keine Jugendsünden, sondern Erbsünden", sagte der Grüne Abgeordnete Peter Pilz. Seine Parteikollegin Madeleine Petrovic wurde noch deutlicher: "Dieser Mann ist für die Politik untragbar. Strache weiß ganz genau, was diese Bilder bedeuten und belügt darüber die Öffentlichkeit."

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Aber auch Spitzenvertreter der anderen Parteien sind entsetzt. ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon will zwar nicht selbst den Rücktritt Straches fordern. Aber: "Ich erwarte, dass in der FPÖ jetzt Debatten über diese neu aufgekommenen Tatsachen und politische Konsequenzen ausbrechen." Die ÖVP habe schon vor Monaten eine klare "Firewall zu dieser Geisteshaltung" gefordert.

Und der Zweite Nationalratspräsident Michael Spindelegger stellte klar: "Weder Rechts- noch Linksextremismus haben im Parlament einen Platz."

"Keine mutige Person"
Hart ins Gericht mit Strache ging auch der SPÖ-Abgeordnete Josef Broukal: "Dass Strache einfach alles abgestritten hat, zeigt, dass er keine sehr mutige Person ist. Jetzt herrscht ein unendlich großer Bedarf an Geradlinigkeit. Strache wird binnen Kurzem feststellen, dass seine Glaubwürdigkeit und seine Gesprächsfähigkeit gelitten haben und von selbst gehen." SPÖ-Klubchef Josef Cap ist noch vorsichtiger: "Strache wäre gut beraten gewesen, von Haus aus seine Kontakte zur Wiking Jugend zuzugeben. Er sollte jetzt unbedingt alles auf den Tisch legen."

"Schmerzschwelle weit unten"
Zu Wort gemeldet hat sich auch Ariel Muzicant, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde. Er fordert klare Worte: "Jetzt wird man wieder über Jugendsünden reden. In Österreich ist die Schmerzschwelle zu weit nach unten gegangen. Man darf aber nicht akzeptieren, dass verniedlicht und bagatellisiert wird. Man muss diese Dinge verurteilen."

"Das ist eindeutig Strache am Photo!"
Ein langjähriger Wegbegleiter Straches gab gestern gegenüber ÖSTERREICH zu Protokoll:„Kein Zweifel: Der junge Mann auf dem Foto ist Heinz-Christian Strache etwa im Alter von 20 Jahren. Ich erkenne ihn eindeutig wieder. Die Echtheit des Bildes wird für mich auch dadurch unterstrichen, dass der junge Mann mit dem blonden Haar links von Strache sein damaliger Freund Jürgen H. ist. Beide sind eindeutig erkennbar – Strache und sein Freund H.!“

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