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Prag will mit Steyr wieder über Panzer verhandeln

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Falls die Verhandlungen bis zum 5. März nicht erfolgreich abgeschlossen werden, wird es vermutlich eine neue Ausschreibung geben.

Prag will nach der Stornierung des Radpanzer-Auftrages der in Wien ansässigen Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge (SSF) doch noch einmal eine Chance geben. Das tschechische Verteidigungsministerium will am Freitag eine neue Verhandlungsrunde mit dem österreichischen Unternehmen über die Lieferung von Pandur-Panzerfahrzeugen starten.

Frist bis zum 5. März
Der tschechische Ministerpräsident Mirek Topolanek erklärte Mittwochabend vor Journalisten, das Kabinett habe eine entsprechende Entscheidung getroffen. Als Frist für ein mögliches Abkommen mit Steyr nannte er den 5. März. Tschechien hatte den Auftrag im Wert von mehr als 20 Mrd. Kronen (769 Mio. Euro) im Dezember mit der Begründung storniert, Steyr habe die vereinbarten Termine nicht eingehalten und die "Pandur II"-Fahrzeuge hätten zum Teil die Tests nicht bestanden.

Neue Ausschreibung?
Ministerpräsident Topolanek (Demokratische Bürgerpartei/ODS) sagte laut CTK weiters, sollten die Verhandlungen mit Steyr nicht bis 5. März erfolgreich abgeschlossen werden können, werde die Regierung wahrscheinlich eine neue Ausschreibung vornehmen. Der inzwischen stornierte Vertrag zwischen Prag und Steyr sah die Lieferung von 199 Pandur-Radpanzern vor.

Finnischer Konzern bemüht sich um Auftrag
Die tschechische Regierung billigte am Mittwoch ein Mandat für neue Verhandlungen auf Grundlage einer vom Verteidigungsministerium erstellten Analyse. Im Jänner hatte sich der finnische Rüstungskonzern Patria um den Auftrag bemüht. Mehrere Gesprächstermine von Steyr-Vertretern in Prag mit dem Ziel, den Großauftrag doch noch zu retten, waren erfolglos verlaufen.

500 Arbeitsplätze in Wien bedroht
Im Dezember hatte der "Kurier" berichtet, dass nach der Kündigung des Auftrags 500 Arbeitsplätze im Panzerwerks in Wien-Simmering bedroht seien. Im November hatte der Betrieb die Fertigstellung der ersten Tranche von 17 Stück gemeldet. Tschechische Techniker meldeten eine Reihe von Änderungswünschen an, was Ursache für einige Verzögerungen beim Liefertermin gewesen sein soll. Schließlich kam Kritik aus Prag: Die Funkgeräteausstattung sei mangelhaft.

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