Der heimische Sportartikelhandel legte zwar im Vorjahr ein Umsatzplus hin, kämpft aber mit dem Preisverfall vor allem bei Skiern.
Während seit gestern in München die ispo winter 08, die weltweit größte
Sportartikel-Fachmesse, ihre Pforten geöffnet hat, kämpfen die heimischen
Sportartikelhändler mit dem Preisverfall in der Branche. Rabatte von bis zu
70 Prozent sind vor allem im Skigeschäft keine Seltenheit. So verkauft zum
Beispiel Intersport Eybl den Head Slalomcarver Free Flex Plus 11 samt
Bindung statt um 719,90 Euro jetzt um 329,99 Euro.
Die Preisschlacht
stößt auch innerhalb der Branche auf Widerstand: „Der Wettbewerb ist extrem
aggressiv. Der Deckungsbeitrag lässt schwer zu wünschen übrig“, so der
Wiener Handelsobmann Fritz Aichinger, der auch selbst ein Sportfachgeschäft
betreibt.
Doch nicht nur der Preisverfall, auch das immer stärkere
Engagement von branchenfremden Unternehmen in Sachen Sportartikel machen dem
Fachhandel zu schaffen. „Bereits heute wird ein Drittel des gesamten
Sportartikel-Umsatzes von Ketten wie etwa Hofer oder Tchibo gemacht“, so
Aichinger weiter.
Dennoch dürfen die Händler aufatmen. Die
Verkaufserlöse in den Sportgeschäften erhöhten sich im Vorjahr um 2,65
Prozent auf voraussichtlich 1,28 Milliarden Euro (2006: 1,24 Milliarden
Euro). Die nach dem milden Winter 2006/07 vollen Skilager in den Geschäften
seien, so Aichinger, etwas abgebaut worden. Etwa 400.000 Paar Ski wurden im
Vorjahr verkauft. „Bei bestimmten Modellen gab es Nachbestellungen, aber
nicht in dem Maße wie es sich so mancher erhofft hat“, so der Sprecher des
Sportfachhandels. Die Leidtragenden sind dabei die Skiproduzenten. Fischer
geht von einem Skiabsatz in der laufenden Saison von 1,1 Millionen Paar aus
– um 25 Prozent weniger als im Vorjahr.
Trend: Intelligente Kleidung
Von der ispo selbst erwartet sich
Aichinger nicht allzu viel. „Der einzige Trend, der für mich wirklich
heraussticht, ist jener zu intelligenter Hightech-Kleidung – also zum
Beispiel eine Jacke mit eingebautem Pulsmesser.“ Auf der ispo präsentieren
noch bis Mittwoch rund 2.000 Aussteller ihre Produkte.