Geld

Schluss mit verbilligten Skitarifen

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Bewohner von Skigemeinden können oftmals billiger auf die Pisten als Touristen. Die EU will damit schlussmachen. Experten beruhigen.

Die Dienstleistungsrichtlinie der EU ist eine beschlossene Sache. In Zukunft gilt: Gleicher Preis für alle auf Österreichs Skipisten. Die Touristen in den Tiroler Skiorten wird es freuen, die Bewohner eher weniger. Denn diese konnten bisher mit einem Nachweis des Hauptwohnsitzes zum verbilligten "Einheimischen-Tarif“ auf die Abfahrtsstrecken. Bis jetzt ist auch noch die preisgünstige Regiocard, die in über 25 Skigebieten angenommen wird, den Tirolern vorbehalten.

Mit diesen Privilegien soll jetzt Schluss sein. "Wenn die EU-Richtlinie kommt, wird es die Regiocard nicht mehr geben“, befürchtet Regio-Vorstand Roland Reichmayr, und meint, "der Einwohner, der an der Piste wohnt, muss Vorteile haben". Dieser Meinung ist auch Domenico Rief, Europarechtsexperte der Arbeiterkammer (AK) Tirol. "Wenn jemand hier wohnhaft ist, finanziert er die Infrastruktur der Skigebiete mit.“ Daher sei es nur fair, dass die Steuerzahler hier einen Vorteil gegenüber Touristen hätten.

Preisvorteile für Einheimische werde es jedoch auch in Zukunft geben, beruhigt Rief. Es dürfe jetzt zwar niemand mehr aufgrund des Hauptwohnsitzes bevorteilt werden, "jedoch spricht nichts dagegen, wenn es Preisvorteile für Mitglieder beispielsweise des Alpenvereins gibt“. Auf diese Art könnte die EU ausgehebelt werden. Vorerst bleibt jedoch noch Zeit: Dem Bund bleiben noch drei Jahre, um die Richtlinie umzusetzen.

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