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Schweinepreise weiter auf Talfahrt

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Weil das Angebot in der EU zu hoch ist, rasseln die Preise für Schweinefleisch in den Keller.

Die Talfahrt der Preise auf dem EU-Schweinemarkt hält weiter an. In der abgelaufenen Woche bewegten sich die Preisabschläge in den größten Produzentenländern zwischen 3 Cent je kg in Dänemark und 5 Cent in Deutschland. Ursache für diese Entwicklung ist vor allem das überdurchschnittlich große Angebot, berichtet das Agrarische Informationszentrum (AIZ) am Montag.

Geschmälert würden die Erlöse zudem beim Drittlandexport durch den harten Euro. Gleichzeitig seien die Futterkosten der Schweinemäster stark gestiegen. Laut EU-Kommission lagen diese im September im Schnitt um 35 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Auch in Österreich ist der Schweinemarkt derzeit übervoll. Das Angebot liegt laut AIZ um etwa 10 Prozent über dem Durchschnitt. Ein fehlender Schlachttag in dieser Woche (Nationalfeiertag) wirke sich hier zusätzlich negativ aus, hieß es.

Vor diesem Hintergrund wurde der Notierungspreis der Österreichischen Schweinebörse für diese Woche um 5 Cent reduziert, in der Hoffnung, das Angebot weitgehend absetzen zu können. Der Notierungspreis liegt somit derzeit bei 1,22 je kg Schlachtgewicht. Bereits vergangene Woche wurde der Preis um 6 Cent zurückgenommen. Damit wurde in den ersten neun Monaten dieses Jahres das Vorjahresniveau beim Schlachtschweinepreis um 12 Prozent unterschritten.

Förderung für Einlagerung
Zur Marktentlastung wurde daher im zuständigen Verwaltungsausschuss in Brüssel vergangene Woche beschlossen, dass die EU wieder die private Einlagerung von Schweinefleisch bezuschusst. Dabei können Landwirte das Schweinefleisch auf eigene Kosten und eigenes Risiko drei bis fünf Monate lang einlagern. Dafür erhalten sie eine EU-Beihilfe, die die Lagerkosten in einem gewissen Umfang abdecken soll. Wenn sich die Situation verbessert hat, kann das Fleisch wieder in den Markt fließen. Falls dieses Fleisch exportiert wird, darf es bereits nach zwei Monaten ausgelagert werden.

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