26. Jänner 2007 15:58
Während in Kitzbühel dieses Wochenende den Skistars zugejubelt wird, ist der
Skiindustrie nicht zum Feiern zu Mute. Wegen des schneearmen Winters sind
Ski Ladenhüter.
Zwar verkauften Hersteller wie Atomic, Fischer oder Head 80 Prozent ihrer
Ware bereits vor Saisonbeginn an den Handel. Die für den Gewinn wichtigen
Nachbestellungen bleiben jedoch aus. Das dicke Ende kommt aber noch. Denn
selbst die aktuellen Dumpingpreisen von bis zu minus 70 Prozent kurbeln den
Verkauf nicht an. Die Sporthändler werden daher versuchen, die Altbestände
im nächsten Jahr abzubauen und weniger neue Modelle einkaufen. "Für die
kommende Saison wird der Handel zwischen einem Drittel und 50 Prozent
weniger Ski vorbestellen,“ prognostiziert Fritz Aichinger, Spartenobmann
Handel bei der Wirtschaftskammer.
Österreich ist Marktführer
Die heimische Skiindustrie
trifft das besonders hart. Von weltweit jährlich 4,4 Millionen verkauften
Paar Alpinski stammen rund 60 Prozent von österreichischen Marken. Weltweit
verkauft Atomic im Jahr 800.000 Paar Alpinski, gefolgt von Head mit 600.000
und Fischer mit 450.000 Paar Ski.
Die Hersteller reagieren bereits jetzt auf die prekäre Situation.
Marktführer Atomic produziert in seinem Stammwerk in Altenmarkt nur mehr in
einer Schicht. Auch Head-Österreich-Chef Bob Koch bestätigt „Wir fertigen
vorsichtiger. Die Fehler der frühen Neunziger, als trotz schlechter Winter
wie verrückt produziert wurde, machen wir sicher nicht nochmals.“
Endgültig möchten die Ski-Bosse die Saison erst zu Ostern bewerten. Überall
geht man mittlerweile jedoch von einem Minus aus. "Wir rechnen heuer
mit einem Umsatzrückgang von zwei bis drei Prozent bei Alpinskiern,“ sagt
Atomic-Chef Michael Schineis. Gregor Dietachmayr, Geschäftsführer von
Fischer: "Wir hoffen, mit einem blauen Auge davonzukommen. Aber wenn
das Weihnachtsgeschäft so wie heuer ausfällt, ist das schwer aufzuholen.“
Vergleichsweise optimistisch zeigt sich hingegen Head-Boss Koch: "Wir
haben durch die Verpflichtung von Bode Miller einen ungeheuren Imageschub
bekommen. Die Händler melden uns Zuwächse bei den Marktanteilen.“