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Ski als Ladenhüter

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Der Wintereinbruch kommt für die Skibranche zu spät. Für die kommende Saison wird der Handel deutlich weniger Ski vorbestellen.

Während in Kitzbühel dieses Wochenende den Skistars zugejubelt wird, ist der Skiindustrie nicht zum Feiern zu Mute. Wegen des schneearmen Winters sind Ski Ladenhüter.

Zwar verkauften Hersteller wie Atomic, Fischer oder Head 80 Prozent ihrer Ware bereits vor Saisonbeginn an den Handel. Die für den Gewinn wichtigen Nachbestellungen bleiben jedoch aus. Das dicke Ende kommt aber noch. Denn selbst die aktuellen Dumpingpreisen von bis zu minus 70 Prozent kurbeln den Verkauf nicht an. Die Sporthändler werden daher versuchen, die Altbestände im nächsten Jahr abzubauen und weniger neue Modelle einkaufen. "Für die kommende Saison wird der Handel zwischen einem Drittel und 50 Prozent weniger Ski vorbestellen,“ prognostiziert Fritz Aichinger, Spartenobmann Handel bei der Wirtschaftskammer.

Österreich ist Marktführer
Die heimische Skiindustrie trifft das besonders hart. Von weltweit jährlich 4,4 Millionen verkauften Paar Alpinski stammen rund 60 Prozent von österreichischen Marken. Weltweit verkauft Atomic im Jahr 800.000 Paar Alpinski, gefolgt von Head mit 600.000 und Fischer mit 450.000 Paar Ski.

Die Hersteller reagieren bereits jetzt auf die prekäre Situation. Marktführer Atomic produziert in seinem Stammwerk in Altenmarkt nur mehr in einer Schicht. Auch Head-Österreich-Chef Bob Koch bestätigt „Wir fertigen vorsichtiger. Die Fehler der frühen Neunziger, als trotz schlechter Winter wie verrückt produziert wurde, machen wir sicher nicht nochmals.“

Endgültig möchten die Ski-Bosse die Saison erst zu Ostern bewerten. Überall geht man mittlerweile jedoch von einem Minus aus. "Wir rechnen heuer mit einem Umsatzrückgang von zwei bis drei Prozent bei Alpinskiern,“ sagt Atomic-Chef Michael Schineis. Gregor Dietachmayr, Geschäftsführer von Fischer: "Wir hoffen, mit einem blauen Auge davonzukommen. Aber wenn das Weihnachtsgeschäft so wie heuer ausfällt, ist das schwer aufzuholen.“ Vergleichsweise optimistisch zeigt sich hingegen Head-Boss Koch: "Wir haben durch die Verpflichtung von Bode Miller einen ungeheuren Imageschub bekommen. Die Händler melden uns Zuwächse bei den Marktanteilen.“

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