Geld

So viele Gäste wie noch nie

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3,9 Prozent Nächtigungsplus bis Juli, und das war noch nicht alles: Dank guten Wetters hält der Touristen-Zustrom an.

Die Saison dauert noch bis Oktober, doch Österreichs Touristiker wagen schon eine erste Sommerbilanz. Die fällt rundum sonnig aus: Schon bis jetzt verbuchten die heimischen Hoteliers um 3,8 Prozent mehr Nächtigungen als im Sommer des vergangenen Jahres. Das Umsatzplus machte sogar 7,7 Prozent aus. Zu Saisonende winken nun neuerliche Steigerungsraten.

Grandioser September
„Der September sieht grandios aus. Die Meteorologen sagen einen schönen Spätsommer voraus, das begünstigt nochmals die Kurzurlaube im Land“, sagt Petra Stolba, Chefin der Österreich-Werbung, im Interview mit ÖSTERREICH. Noch klopft sie auf Holz: „Abgerechnet wird am Schluss.“

Gründe für den Erfolg der österreichischen Gastlichkeit gibt es viele. So haben die Deutschen die Wanderlust neu entdeckt. Nach anhaltenden Rückgängen bei den Gästen aus dem Westen (härtester Konkurrent Österreichs ist hier Deutschland selbst, etwa mit Urlaub an der Ostsee) setzte es heuer erstmals wieder ein Plus von bisher 4,4 Prozent.

Dazu kommt der Ansturm aus dem Osten. Heuer kamen mehr als doppelt so viele Russen wie 2007 (plus 123 Prozent). Waren sie bisher vor allem zur kalten Jahreszeit in den Skigebieten anzutreffen, entdecken sie jetzt zunehmend auch Shopping, Natur, Kultur und Gesundheitsangebote. Immer mehr werden zu Stammgästen.

Austrophile Oligarchen wie Roman Abramovich oder Oleg Deripaska, die sich noble Landsitze und schmucke Innenstadt-Palais zulegen, sind die Trendsetter. Heuer lockte die Russen auch die Fußball-EM.

Aus ähnlichen Gründen fliegen auch die Rumänen immer mehr auf Österreich. Um siebzig Prozent mehr als im vergangenen Jahr kamen heuer. ÖHV-Chefin Stolba sieht hier einen anhaltend positiven Trend: „Zentral- und Osteuropa sind ein Wachstumsmarkt. Bis 2015 erwarten wir im Schnitt um 7 Prozent mehr Touristen aus diesem Raum.“

Luxus boomt
Die Trends beim Österreich-Tourismus entsprechen den internationalen: Internetbuchungen nehmen ebenso wie kurzfristige Buchungen und Kurzreisen zu, Städte-Trips sind im Kommen. Die oberen Preissegmente gewinnen, gleichzeitig gibt es einen Trend zu Billigherbergen mit ein bis zwei Sternen.

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