Spuren der Vergewaltigungsdroge GHB wurden in chinesischen Spielsachen gefunden. Fünf Kinder liegen mit Vergiftungen im Spital.
Amerikanische und australische Spielwarenhändler zogen Millionen von chinesischen Spielsachen aus dem Verkehr, nachdem Spuren einer Vorstufe der Vergewaltigungsdroge GHB gefunden wurden. Dies berichtete die "Los Angeles Times" in ihrer Ausgabe vom Mittwoch.
"Aquadots" betroffen
Die Stoffe können sich bei
Verschlucken in Gamma-Hydroxybutyrat (GHB) verwandeln und machen willenlos.
Das betroffene Spielzeug ist als "Aquadots" und "Bindeez"
bekannt. Fünf Kinder mussten Vergiftungen ins Krankenhaus gebracht werden.
Weiterer Rückschlag für chinesische Hersteller
Trotz
der verbesserten Qualitätskontrollen stellt dies einen herben Rückschlag für
die in Verruf geratene chinesische Spielzeugindustrie dar. Schließlich wurde
in den vergangenen Monaten bereits mehrfach giftiges Spielzeug
zurückgerufen.
Verantwortung bei importierenden Ländern
Hersteller beider
Produkte ist eine Fabrik in Shenzhen in der südchinesischen Provinz
Guangdong. Da die Produkte bereits in 40 Länder exportiert wurden, sieht der
Hersteller die Verantwortung für den Rückruf bei den jeweiligen Ländern.
Gift macht willenlos
Experten zufolge gilt die Chemikalie als
sogenannte Vergewaltigungsdroge. Bei Vergiftung wird man willenlos und kann
sich später an nichts mehr erinnern.
Führt zu Bewusstlosigkeit und Krämpfen
Zudem hat GHB
eine Reihe von Nebenwirkungen. So kann der Stoff zu Bewusstlosigkeit,
Krämpfen und Schläfrigkeit führen. Bei Kleinkindern kann sich das Gift auch
tödlich auswirken. Naren Gunja vom australischen Giftinformationszentrum
sagte laut "LA Times", dass die Wirkung auf Kinder "ziemlich
ernst und möglicherweise lebensbedrohlich" sei.
Zwei Kinder im Koma
In den USA sind zwei Kinder besonders schwer
betroffen. Sie haben "Aquadot"-Kügelchen verschluckt und seien ins
Koma gefallen, so ein Sprecher der Produktsicherheitskommission.
Mittlerweile befinden sich auf dem Weg der Besserung.
Weit verbreitetes Spielzeug
Aquadots werden nicht nur im
Spielwarenhandel verkauft, sondern finden ihre Verbreitung auch über
Online-Shops im Internet. Sie können als Bausteine für eigene Gebilde
genützt werden und schweißen sich zusammen, wenn sie mit Wasser besprüht
werden.
Da sie in den USA stark beworben wurden, gelten sie bei Kindern als sehr begehrte Weihnachtsgeschenke in dieser Saison.