Geld

Sprit ist um acht Cent zu teuer

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Ein langes Wochenende steht vor der Tür, Preisanstiege bei Sprit werden befürchtet. Denn: Alleine zu Ostern kassierten die Mineralölfirmen durch Erhöhungen 15 Millionen Euro.

Wenn am kommenden Wochenende wieder Zehntausende Österreicher mit ihren Pkws zu Ausflügen unterwegs sind, wird die Mineralölindustrie ordentlich abkassieren, warnen Experten.

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ARBÖ-Sprecherin Lydia Ninz zu ÖSTERREICH: „Im Vorfeld zu verlängerten Wochenenden und Ferien gibt es immer massive Erhöhungen. Das hat die Vergangenheit gezeigt.“ Ninz rät deshalb den Autofahrern, bereits heute das Auto für die freien Tage vollzutanken.

Saftige Erhöhung
Schon am Freitag bekamen die Autofahrer einen Vorgeschmack präsentiert. Innerhalb nur eines Tages schnellten die Spritpreise bei Diesel im Schnitt um 2,2 Cent auf 0,960 Euro in die Höhe, bei Eurosuper sogar um 3,6 Cent auf 1,052 Euro.

Schon jetzt 8 Cent zu teuer
Fakt ist: Die Spritpreise klettern ausgerechnet kurz vor freien Tagen regelmäßig in die Höhe (siehe Grafiken oben). Die Autofahrer werden somit über den Tisch gezogen.

Denn seit dem Vorjahr ist der Preis für Diesel in Rotterdam um 56 Prozent gesunken, in Österreich aber nur um 42 Prozent. „Geht es nach Rotterdam, müsste Diesel in Österreich also pro Liter um 8 Cent billiger sein“, so die ARBÖ-Experten – die nächste vorherzusehende Teuerung ist hier noch gar nicht mitgerechnet!

15 Mio. zu Ostern
Für die Mineralölindustrie ist das ein Riesen-Geschäft. Beispiel Osterferien: Der ARBÖ hat auch hier die Literpreise für Diesel beim Richtmarkt in Rotterdam und in Österreich verglichen – zwischen 26. März und 14. April.

In dieser Zeit sanken die Dieselpreise in Rotterdam um 5,8 Prozent, während sie in Österreich um 1,7 Prozent stiegen (mehr zum Ölpreis siehe rechts unten). Verglichen mit Rotterdam war ein Liter Diesel für die Konsumenten schon damals um knapp 4 Cent zu teuer. Da im Schnitt 20 Mio Liter Diesel täglich verkauft werden, machte das nur für Ostern ein Körberlgeld von 15,2 Millionen Euro.

Trotz Krise hohe Preise
Neben dem Feiertags-Schmäh kritisieren Autofahrerclubs zwei weitere Punkte massiv.

  • So würden die Spritpreise trotz stark nachlassender Nachfrage durch die Wirtschaftskrise nicht entsprechend zurückgehen. „Überall purzeln die Preise. Nur nicht beim Sprit. Da ist etwas faul“, ärgert sich Ninz.
  • Und: An den Tankstellen würden noch immer die Preise teilweise bis zu fünf Mal täglich geändert, um Vergleiche unmöglich zu machen. ARBÖ-Expertin Ninz: „Hier ist der Wirtschaftsminister, der in Krisenzeiten tatenlos zusieht, wie die Autofahrer über den Tisch gezogen werden, endlich gefordert.“

Behörden prüfen
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) kontert: Die Bundeswettbewerbsbehörde prüfe bereits Vergehen bei den Spritpreisen, eine Verordnung zur Verhinderung von verwirrenden Änderungen der Preise sei bereits in Ausarbeitung.

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