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Strauss-Kahn bleibt trotz Affäre IWF-Chef

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Laut Untersuchungskommission hat der Chef des Währungsfonds seine Macht nicht für Sex missbraucht.

Der Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, darf trotz seiner Affäre mit einer Mitarbeiterin sein Amt weiter ausüben. Er habe seine Machtposition nicht missbraucht, erklärte der IWF-Exekutivausschuss. Laut einer externen Untersuchungskommission bevorzugte oder mobbte Strauss-Kahn keine Mitarbeitern.

Allerdings habe er ein "schweres Fehlurteil" getroffen, befand der Exekutivausschuss. Die Institution will trotzdem weiter mit Strauss-Kahn zusammenarbeiten, da dieser sich bereits entschuldigt hat.

Entschuldigung akzeptiert
Der IWF nannte den Vorfall "bedauerlich". Er hielt Strauss-Kahn aber zugute, dass dieser sich bereits bei seinen Mitarbeitern für sein Verhalten entschuldigt und seinen Fehler eingestanden hat. Der IWF hat die Entschuldigung angenommen und will weiter mit Strauss-Kahn zusammenarbeiten. Diese Entscheidung ist einstimmig getroffen worden. Strauss-Kahn gilt als kompetenter Chef.

"Korrekte" Liebe zu Piroska
Der IWF hatte am 18. Oktober Ermittlungen gegen Strauss-Kahn eingeleitet wegen der Affäre mit der Mitarbeiterin Piroska Nagy. Nagy hatte den IWF im August im Zuge der Streichung von 600 Stellen verlassen. Die Untersuchung sollte ermitteln, ob Strauss-Kahn sich bei der Affäre der Günstlingswirtschaft schuldig machte - oder ob er sich nach dem Ende der Liebschaft womöglich rächen wollte. Geprüft wurde auch, ob ihr Abfindungspaket für eine Angestellte in ihrer Position zu hoch war.

Liaison seit Anfang 2008
Strauss-Kahn soll der ungarisch-stämmigen Nagy schon im Dezember 2007 Avancen gemacht haben. Die mit einem Volkswirt verheiratete Frau arbeitete zu diesem Zeitpunkt in einer hohen Position in der Afrika-Abteilung. Die Liaison hat Anfang dieses Jahres bei einer Konferenz in Europa tatsächlich begonnen.

Strauss-Kahn, ehemaliger französischer Finanzminister, wurde im September 2007 zum IWF-Direktor berufen. Der frühere französische Finanzminister ist mit der französischen TV-Journalistin Anne Sinclair verheiratet, aus zwei früheren Beziehungen hat er vier Kinder. Er hatte sich am Montag in einer E-Mail bei seinen Mitarbeitern für die Affäre entschuldigt. Seine Frau hatte ihm bereits zuvor öffentlich verziehen.

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