Caritas und Verbund starteten die Initiative für Menschen in Not.
Auf den Stromverbrauch zu achten, ist für armutsgefährdete Menschen oft nicht einfach: "Sie haben meist nicht das Geld für energiesparende Geräte, wohnen in schlecht isolierten Wohnungen und es fehlt ihnen der Zugang zu Informationen, wie man überhaupt Energie sparen kann", sagte Caritas-Präsident Franz Küberl. Die Hilfsorganisation und der Verbund starteten nun einen "Stromhilfefonds" für Menschen in Not.
"Unter die Arme greifen"
Die Initiative soll
Betroffenen helfen, aus dem Teufelskreis des "überdurchschnittlichen
Energieverbrauchs bei unterdurchschnittlichem Einkommen" auszubrechen: "Wir
werden jährlich 400 bis 500 notleidenden Haushalten in Österreich unter die
Arme greifen", so Verbund-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber. Das
Elektrizitätsunternehmen wird den Fonds pro Jahr mit einem Betrag von einem
Euro pro Verbund-Kunden - laut dem Unternehmen derzeit insgesamt mehr als
200.000 - speisen.
Energieberater von zwölf Beratungsanbietern in ganz Österreich werden Klienten aus den 33 Caritas-Sozialberatungsstellen individuell betreuen. Sie sollen "Energiefallen" erkennen, entsprechende Tipps geben und z. B. beim Tausch von stromfressenden Geräten helfen. Weiters soll es "finanzielle Überbrückungshilfen" bei Stromrechnungen geben. Nach einem Jahr wird die Effizienz der getroffenen Maßnahmen überprüft.
Unternehmen helfen
Unternehmen wie Bosch, Siemens und Neff
unterstützen die Betroffenen mit entsprechenden Haushaltsgeräten. "Der Fonds
ist offen für alle, die helfen wollen", sagte Anzengruber. Von der Politik
forderte Küberl neben einer raschen Umsetzung der bedarfsorientierten
Mindestsicherung mit einheitlichen, transparenten Regeln und einem
Rechtsanspruch auch eine Zweckwidmung von Wohnbauförderungsmitteln zur
thermischen Sanierung.