Mit der Übernahme entsteht Österreichs größter Medienverlag. Laut dem Vorstandsvorsitzenden der Styria wolle man eine Gegengewicht zur Mediaprint bilden.
Die Styria Medien AG ("Kleine Zeitung") übernimmt die Mehrheit an der Moser Holding ("Tiroler Tageszeitung"). Das Tiroler Verlagshaus wird in eine Tochterfirma der Styria - eine neu zu errichtende Aktiengesellschaft - eingegliedert. Die Styria bringt ihre regionalen Aktivitäten in der Steiermark und Kärnten in das gemeinsame Unternehmen mit ein. Betroffen sind die "Kleine Zeitung" sowie Radiobeteiligungen und Druckereien, die nationalen Styria-Medien "Die Presse", "WirtschaftsBlatt" sowie die Auslandsaktivitäten des Konzerns sind nicht Teil des Deals. Der Zusammenschluss steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.
Gegengewicht zur Mediaprint
An der neuen Gesellschaft soll die
Styria rund 68 Prozent halten, die Familie Moser über ihre Medienholding
GmbH rund 27 Prozent. Weitere fünf Prozent liegen bei der Raiffeisenbank
Oberösterreich, die seit 2008 mit rund 15 Prozent an der Moser Holding
beteiligt ist. Laut Horst Pirker, Vorstandsvorsitzender der Styria, wolle
man mit dem Zusammenschluss ein "glaubwürdiges Gegengewicht zur auch
demokratiepolitisch belastenden Dominanz von 'Kronen Zeitung' und Mediaprint
bilden". "Seit vielen Jahren wird in Österreich über ein Zusammenrücken der
Bundesländerverlage diskutiert. Jetzt ist - vorbehaltlich der
kartellrechtlichen Genehmigung - ein wesentlicher weiterer Schritt in diese
Richtung geglückt", so Pirker in der Mitteilung.
Österreichs größter Medienverlag
Mit der Übernahme
der Moser Holding durch die Styria entsteht Österreichs größter
Medienverlag. Die beiden Unternehmen kommen nach jüngsten Zahlen
durchgerechnet auf 707 Millionen Euro und knapp 4.530 Mitarbeiter.
Umsatzstärker ist lediglich der öffentlich-rechtliche ORF. Die Verhandlungen
zwischen der Styria und der Moser liefen bereits seit mehreren Monaten. Um
Ostern herum gab es grünes Licht von der Familie Moser, die bisher 85
Prozent an dem Tiroler Medienunternehmen hielt. Kurz danach sickerten erste
konkrete Details über den Deal durch, die anfangs noch von beiden Seiten
dementiert wurden. Die offizielle Bestätigung erfolgte nun, nachdem die
Mitarbeiter von Styria und Moser Holding am Dienstagvormittag informiert
worden waren.