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Tops & Flops der Börsenwoche

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In Wien verloren die Anleger infolge der Rezessionsangst in den USA heuer bereits 8,5 Milliarden Euro. Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer.

Die abgelaufene Handelswoche hatte es in sich. Weltweit kamen die Aktienkurse ins Schleudern und die Nervosität an den Finanzmärkten erreichte ein bislang unerreichtes Ausmaß.

Neue Hiobsbotschaften aus dem US-Bankensektor, durchwachsene Konjunkturdaten und die Rezessionswarnungen durch den ehemaligen US-Notenbank-Chef Alan Greenspan ließen die Aktienkurse in den Keller rasseln. Selbst die am Freitag von US-Präsident George W. Bush vorgeschlagene Steuererleichterungen in Höhe von 145 Milliarden Dollar zur Ankurbelung der Konjunktur verschaffte den Börsen kaum Erholung.

Wien im Tief
Besonders schlimm war die Woche für die Anleger an der Wiener Börse. Der Leitindex ATX musste sechs Prozent Verlust einstecken und liegt somit seit Jahresbeginn schon 14 Prozent im Minus. Der Börsenwert der vom Kursverfall betroffenen heimischen Aktien ist somit um 8,5 Milliarden Euro geschrumpft.

Fünf ATX-Werte konnten sich trotzdem in der Gewinnzone halten (siehe Tabelle), und es gibt auch sonst Hoffnungsschimmer am Horizont. „Die negative Stimmung ist abgekoppelt von den sehr guten fundamentalen Unternehmensdaten“, sagt UniCredit-Chefanalyst Alfred Reisenberger.

Wien trifft die Krise deshalb besonders stark, weil Großanleger derzeit vor allem global aufgestellte Blue Chips im Fokus haben und solche hierzulande am Kurszettel fehlen. Bei der anhaltenden Ausverkaufsstimmung sei niemand da, der aufkaufen würde, beklagt ErsteSparinvest-Fondsmanager Manfred Zourek die mangelnde Liquidität. Zudem dominieren die zuletzt geprügelten Finanzwerte und konjunkturabhängigen Titel den ATX, was sich fatal auswirkt.

Keine Panik
Die Experten raten, die Krise durchzutauchen, denn zum Verkaufen sei es zu spät: „Man sollte die Nerven nicht wegwerfen“, rät Zourek. Mutigen legt er sogar ein vorsichtiges Aufstocken ihres Portfolios nahe. Hierbei sei jedoch auf einen Einstieg über mehrere Zeitpunkte zu achten. Auch Reisenberger empfiehlt, die Positionen zu halten, ist sonst aber weniger optimistisch. Mit Zukäufen sollte man lieber noch vorsichtig sein, meint er.

Die Top-Aktien im Wiener ATX

Aktienname

Performance in Prozent

Andritz

+ 3,6

Austrian Airlines

+ 1,9

RHI

+ 1,6

Wienerberger

+ 0,7

Österreichische Post

+ 0,4

Die Flop-Aktien im Wiener ATX

Aktienname

Performance in Prozent

A-Tec

-15,0

bwin

- 10,8

Wr. Städtische

- 10,0

Strabag

- 9,0

Intercell

- 8,4

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