Ein üppiger KV plus Golden Handshakes machen es möglich: Langgediente Piloten kriegen bei Abschied bis zu 650.000 Euro.
Für die AUA wird der geplante Abbau von bis zu 1.000 Mitarbeitern sehr teuer. Das liegt einerseits am großzügigen Sozialplan, der Piloten und Flugbegleiter bewegen soll, die Airline freiwillig zu verlassen. Wie ÖSTERREICH exklusiv berichtete, sind dafür 50 Millionen Euro aus der Kapitalerhöhung reserviert.
Der zweite Grund für den hohen Aufwand der AUA sind die üppigen Vergünstigungen im (alten) Kollektivvertrag. AUA-General Ötsch will ja erstmals vor allem ältere Piloten abbauen. Und die kassieren kräftig.
Goldener Handschlag
Hat jemand 20 Dienstjahre als Kapitän stehen ihm laut AUA-KV 39 Monatsgehälter Abfertigung zu. Das sind bei einer Gage von gut 13.000 Euro brutto schon über 500.000 Euro. Ein Golden Handshake für das Verlassen der AUA bringt jetzt zusätzliche elf Monatsgehälter. Insgesamt kann ein Pilot mit Mitte 50 also 650.000 Euro mitnehmen.
Ein Kapitän mit zehn Dienstjahren verdient rund 10.000 Euro im Monat und hat Anspruch auf 30 Monatsgehälter Abfertigung. Plus Handshake kommt er in die Gegend von 400.000 Euro, die ihm den Abschied von der AUA versüßen.
Die Angebote sind besonders attraktiv, weil derzeit am Markt ein Piloten-Mangel herrscht. Wer will, bekommt etwa in Indien oder in China, aber auch in Europa sofort einen neuen Job.
Elf Zusatz-Gehälter
Flugbegleiter müssen es billiger geben. Nach zehn Dienstjahren winken acht, plus zusätzliche 1,85 Monatsentgelte: rund 20.000 Euro. Als "Ausstiegsbonus" gibt es im Höchstfall elf Gehälter. Die AUA verweigert zu der Causa auf Anfrage jeden Kommentar.
