28. Jänner 2007 16:07
Die heimischen Tourismusbetriebe sind trotz Schneemangels mit kräftigen
Umsatzzuwächsen in die Wintersaison 2006/07 gestartet. Das
Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo geht nach vorläufigen Berechnungen davon
aus, dass die Tourismusumsätze im November und Dezember gegenüber dem
Vorjahr um 5,5 Prozent auf 2,82 Mrd. Euro angestiegen sind. Die Statistik
Austria hatte vergangene Woche für die beiden Monate einen
Nächtigungszuwachs um 3,9 Prozent auf 11,82 Millionen Übernachtungen
vermeldet.
Trotzdem angespannte Lage
Wirtschaftsminister Martin Bartenstein
sprach angesichts des bisherigen Schneemangels "von einem sehr guten
Zwischenergebnis für den Wintertourismus". Die Situation sei auf Grund des
schneearmen Jänners in einigen Regionen aber angespannt. Angesichts der
Schneefälle der vergangen Tage sei in den Wintertourismusregionen jetzt auf
ein gutes Ergebnis im Februar zu hoffen, erklärte er am Sonntag in einer
Aussendung.
Der Tourismusexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Egon Smeral,
hatte vergangene Woche erklärt, dass das in der Gesamtsaison (November bis
April) das im Dezember vorausgesagte Umsatzplus von vier Prozent trotz
Wintereinbruch nicht mehr erreicht werden könne. Seiner Einschätzung nach
werden die Einbußen bei den Tourismusumsätzen im Jänner nicht mehr
aufzuholen sein. Bartenstein wollte am Sonntag noch keine Prognose für die
gesamte Wintersaison abgeben, weil Zahlen für Jänner in der bisherigen
Zwischenbilanz noch nicht enthalten seien, wie er erklärte.
Für die Betriebe, die unter der Rekordwärme in diesem Winter leiden, soll es
jetzt kurzfristig finanzielle Hilfe geben. Die Österreichische Hotel- und
Tourismusbank (ÖHT) und die Förder- und Finanzierungsbank austria
wirtschaftsservice (aws) haben laut Bartenstein ein Maßnahmenpaket
geschnürt, dass unter anderem Stundungen von Kreditrückzahlungen bzw.
Laufzeitverlängerungen und die Unterstützung bei Restrukturierungsmaßnahmen
umfasst. Damit solle die Existenz der Betriebe gesichert werden, so der
Minister.
Optimismus durch Wintereinburch
Die Branche selbst blickt nach
dem nunmehrigen Wintereinbruch wieder optimistisch in die restliche Saison.
Der nunmehrige Wintereinbruch sei für die österreichische
Tourismuswirtschaft gerade noch rechtzeitig vor den Semesterferien gekommen.
Die meisten Prozente der Winternächtigungen werden im Februar erzielt. Die
Buchungslage sei gut, hieß es vergangene Woche nach den ersten Schneefällen.