Im Streit um die von Tschechien bestellten und später stornierten 199 Panzer zeichnet sich jetzt ein Kompromiss ab
Das tschechische Verteidigungsministerium und die in Wien-Simmering ansässige Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge (SSF) haben am heutigen Mittwoch in Prag ein "Verständigungs-Memorandum" zum umstrittenen Panzerdeal unterzeichnet. Wie berichtet hatte Prag im Dezember die Lieferung von "Pandur II"-Radpanzern wegen angeblicher Qualitätsmängel storniert. Das Dokument sieht nun vor, dass zwei Fahrzeuge "unabhängigen Tests" unterzogen werden. Sollten die Tests gut ausfallen, werde das tschechische Verteidigungsministerium die Panzer doch kaufen, allerdings nur 107 Fahrzeuge.
Bundesheer könnte überschüssige Panzer abnehmen
Der
ursprüngliche stornierte Vertrag sah die Beschaffung von 199 Fahrzeugen vor.
Gerüchten zufolge könnte das österreichische Bundesheer die überzähligen 92
Panzer ordern, um Arbeitsplätze in Wien abzusichern.
Der stellvertretende tschechische Verteidigungsminister Martin Bartak sagte, die Tests könnten "im Horizont von Wochen" beginnen. Laut früheren Medienberichten könnten die Pandur-Tests in dem tschechischen militärischen Servicebetrieb in Sternberk durchgeführt werden.
Lieferung im Laufe dieses Jahres
Die tschechische
Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova hatte im März erklärt, dass man im
Falle einer Vereinbarung die Panzerwagen in sechs Ausführungen bestellen
werde. Der Preis für ein Fahrzeug soll derselbe bleiben, wie er in dem
stornierten Vertrag vereinbart war. Da die Zahl der Panzer jedoch fast
halbiert werden soll, werde auch der Gesamtpreis des Auftrages um beinahe
die Hälfte niedriger ausfallen. Die Lieferung der Fahrzeuge soll dann noch
bis Ende dieses Jahres erfolgen, da die tschechische Armee die Panzer schon
2009 in ihren Auslandsmissionen einsetzen will.