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Überweisungen schneller - Banken starten SEPA

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Das bargeldlose Zahlen in Europa werden schneller und einfacher. 31 Länder nehmen an "SEPA" teil. Überweisungen dauern nur einen Tag.

Grenzüberschreitende Euro-Zahlungen sollen innerhalb Europas so schnell, sicher und günstig werden wie Inlandszahlungen. Ab Montag schaffen die Banken nun auf Drängen der Europäischen Union den einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payments Area - SEPA). SEPA umfasst 31 Länder, alle EU-Länder sowie Liechtenstein, Norwegen, Island und die Schweiz.

Folgendes ändert sich:

  • Einfacher Geld ins Ausland schicken:
    SEPA gilt für Zahlungen mit Kredit- oder Bankkarten wie der EC-Karte und für Überweisungen. Erstmals möglich werden (ab November 2009) grenzüberschreitende Lastschriften, zum Beispiel für die Miete des Ferienhauses in Spanien oder Einkäufe im Internet.
  • Geld kommt schneller an
    Überweisungen auf elektronischem Weg sollen spätestens 2012 einen Tag nach Auftragserteilung gutgeschrieben werden und damit deutlich schneller als bisher. Bis dahin gilt eine maximale Überweisungsdauer von drei Tagen. Zahlungen mit Papierformular können einen Tag länger dauern.
  • Altes und neues System laufen parallel
    Die Banken wollen die neuen Instrumente ab 2008 zusätzlich zu den vertrauten Zahlungswegen anbieten. Einen Termin für die Abschaffung der alten Systeme gibt es nicht.
  • Neue Formulare und längere Kontonummer
    Bei Überweisungen müssen sich Bankkunden an neue Formulare und neue Nummern gewöhnen: Statt Kontonummer und Bankleitzahl gelten dann die internationale Kontonummer IBAN und die Bankkennzeichnung BIC. Statt bisher 17 Zahlen gilt es, sich künftig 22 Ziffern und eine Kombination aus acht Buchstaben zu merken. Die IBAN besteht aus der bisherigen Bankleitzahl und Kontonummer, ergänzt um Prüfziffern.
  • Neue Aufträge nötig
    Lastschriften oder Bankeinzüge nach europäischem Recht müssen die Kunden neu erteilen. Damit fällt ein einmaliger Umstellungsaufwand an.
  • Kosten und Einsparungen
    Über Kosten und Nutzen von SEPA gibt es verschiedene Schätzungen: Die EU-Kommission erwartet 50 bis 100 Mrd. Euro geringere Kosten jährlich. Auf die Banken in Europa kommt im Zahlungsverkehr nach Studien ein Erlösverlust von 18 Mrd. Euro im Jahr zu. Hinzu kommen Investitionskosten in Milliardenhöhe. Die österreichische Kreditwirtschaft gibt ihre einmaligen Umstellungskosten mit 100 bis 200 Mio. Euro an, dazu kämen noch jährlich 136 Mio. Euro durch die Übernahme der EU-Zahlungsdienste-Richtlinie.
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