Geld

Urlauber schulden Salzburgs Spitäler 14 Mio.

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Schlechte Zahlungsmoral. Vor allem deutsche und italienischen Versicherungen sind säumig.

Ausländische Krankenversicherungen schulden dem Land Salzburg über 14,2 Millionen Euro. Ein Teil der Forderungen stammt noch aus den Jahren vor 2004, wobei hier vor allem die italienischen Versicherungen säumig sind. Der Löwenanteil der offenen Rechnungen entstand aber durch deutsche Urlauber, deren Versicherungen noch fast 8,7 Mio. Euro schuldig sind, wie aus einer Anfragebeantwortung der Salzburger Gesundheitsreferentin LH Gabi Burgstaller (S) hervorgeht.

Die Außenstände im Detail
In Summe sind durch Aufenthalte ausländischer Gäste in den zehn Salzburger Spitälern seit 2004 Kosten von 40,5 Mio. Euro entstanden. Mehr als ein Drittel davon wurde bisher nicht an das Land Salzburg überwiesen. Nach Deutschland gibt es die größten Außenstände in Großbritannien (1,8 Mio. Euro), den Niederlanden (960.000 Euro) und Italien (957.000 Euro). Aus der Zeit vor 2004 sind noch 432.000 Euro offen, davon alleine 361.000 Euro aus Italien.

Patienten-Kosten im Schnitt 2.400 Euro
972.000 Euro sind noch aus dem Jahr 2004 ausständig, 3,03 Mio. Euro aus dem Jahr danach. Der Löwenanteil an offenen Forderungen stammt mit knapp 9,1 Mio. Euro aus dem vergangenen Jahr, heißt es in der Anfragebeantwortung. Der durchschnittliche Aufenthalt eines ausländischen Patienten verursachte Kosten von rund 2.400 Euro.

Burgstaller betonte, dass versucht wird, das Geld sofort nach Beendigung des Spitalaufenthaltes einzutreiben. Für verbleibende Behandlungen werde eine Rechnung mit einem Zahlungsziel von höchstens sechs Wochen übergeben.

333.000 Euro an Zinsen
Das Land kann für Zahlungsverzögerungen auch Zinsen verrechnen. Diese machten im Vorjahr 333.000 Euro aus. Obwohl sich die Forderungen in den vergangenen zehn Jahren um 50 Prozent erhöht haben, blieb aber der anerkannte Zinsaufwand wegen des gesunkenen Zinsniveaus in diesen zehn Jahren nahezu unverändert.

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