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VW-Gutachten zu Folgen des Porsche-Einstiegs

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Der Volkswagen-Konzern hat in einem Rechtsgutachten den Einstieg von Porsche bei dem Wolfsburger Unternehmen prüfen lassen.

Das Gutachten befasse sich mit den aktienrechtlichen Folgen der Beteiligung von Porsche bei VW und den Folgen einer Erhöhung des Porsche-Anteils auf über 50 Prozent, sagte ein Unternehmenssprecher in Wolfsburg. Die Expertise sei allerdings nicht gegen Porsche gerichtet, betonte der Sprecher.

"Juristische Einschätzung"
Zu Details des Gutachtens wollte sich Volkswagen nicht äußern. Der VW-Sprecher dementierte aber, dass es den Charakter einer Dienstanweisung oder einer internen Richtlinie habe. "Es ist eine juristische Einschätzung", sagte er. Ein Porsche-Sprecher sagte in Stuttgart, der Sportwagenbauer halte sich an geltendes Recht und werde das auch in Zukunft tun.

Nach dem Bericht der Zeitschrift "Capital" wurde das Gutachten von VW-Konzernjuristen erstellt und von VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech initiiert. Dem Bericht zufolge kommt es zu dem Schluss, dass es auch nach einer Mehrheitsübernahme durch Porsche bei VW "keine allgemeine Pflicht" zur Weitergabe vertraulicher Informationen an den Sportwagenbauer gebe. Die einzige Ausnahme seien Fakten, die für den Konzernabschluss der Muttergesellschaft Porsche nötig seien.

Jeder Vertrag mit Porsche sei "wie unter fremden Dritten" zu verhandeln, heißt es "Capital" zufolge in der Expertise zudem. Alles, was die Porsche-Vertreter im VW-Aufsichtsrat erfahren, dürften sie nur "zu Zwecken der Aufsichtsführung im Interesse der Volkswagen AG" nutzen.

Porsche-Chef "gereizt"
Auf das Gutachten sollen Porschechef Wendelin Wiedeking und der Porsche-Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Porsche laut "Capital" gereizt reagiert haben.

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