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Weniger Privatkonkurse im 1. Quartal

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Die sei allerdings nur eine "Verschnaufpause", ein erneuter Anstieg wird befürchtet. Die steigende Arbeitslosigkeit wird die Schuldenprobleme noch verschärfen.

Im ersten Quartal 2009 hat es 2.060 Privatkonkurse gegeben, um 3,7 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. 2.320 Anträge auf Privatkonkurs wurden gestellt, um 4,6 weniger als Anfang 2008. Das sei allerdings nur eine "Verschnaufpause", bewertet Hans Grohs, Geschäftsführer der Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen in Österreich diese vorläufigen Zahlen.

Arbeitslosigkeit verschäft Schuldenprobleme
"Die steigende Arbeitslosigkeit wird Schuldenprobleme verschärfen, auch für Gruppen, die bisher nicht zum Klientel der Schuldenberatungen zählten", erwarte Grohs. Schon jetzt könne man einen verstärkten Informationsbedarf wahrnehmen. "Arbeitslosigkeit ist ein Hauptgrund für Überschuldung; wenn die Krise andauert und der Markt weiter einbricht, werden deutlich mehr Menschen Probleme bei der Rückzahlung ihrer Schulden bekommen", so Grohs.

Reform des Privatkonkurses gefordert
Grohs fordert eine weitere Reformierung des Privatkonkurses mit einer Verbesserung der Entschuldungsmöglichkeiten. Neben einem erleichterten Zugang zum Konkurs seien auch mehr Ressourcen für Beratung notwendig. Steigender Bedarf könne sonst nicht abgefangen werden, so Grohs. Auch sei ein finanzielles Engagement des Bundes genauso wichtig wie das weitere Engagement der Länder und des Arbeitsmarktservices. "Die gezielte Reform des Privatkonkurses ist eine verhältnismäßig "billige" Maßnahme, die nachhaltige Wirkung entfalten kann", betont Grohs.

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