Geld

Werbebranche stöhnt wegen Auftragsmangel

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Branche erwartet Werberückgang von drei Prozent in sechs Monaten.

Die Talsohle der Werberezession ist noch nicht erreicht, sind Josef Leitner und Klaus Fessel von Focus Media Research überzeugt. Anders als etwa Wirtschaftsexperten sehen die Marktforscher das Ende der Krise auch nicht in greifbarer Nähe, "nur der Grad der Abschwächung etwas abgenommen hat", so Leitner. In den ersten acht Monaten des Jahres ist die Bruttowerbung um 2,4 Prozent zurückgegangen, für die kommenden sechs Monate erwartet die Branche einen Rückgang von drei Prozent.

Krise schlägt zu
"In Wirklichkeit sieht die Situation sogar noch dramatischer aus", sagte Georg Wiedenhofer, Leiter des Konzernmarketings bei baumax. Focus berücksichtigt lediglich den Bruttowerbewert. "Die Nettozahlen verschieben sich gravierend in Richtung der Auftraggeber", weiß Wiedenhofer. Die Krise trifft vor allem die klassischen Medien (minus 3,6 Prozent), vor allem der Printbereich verzeichnet mit einem Werberückgang von 6,2 Prozent grobe Einbrüche. Zugewinne gibt es hingegen im Directmarketingbereich, wo die Werbeausgaben um drei Prozent gesteigert wurden.

ORF leidet
Bei den einzelnen Gattungen sind vor allem Kino mit minus 19,1 Prozent, Fachzeitschriften mit minus 14,9 und Illustrierte beziehungsweise Magazine mit minus 13,9 Prozent von Bruttorückgängen betroffen. Negative Bruttozahlen schreibt auch das ORF-Fernsehen mit minus 15,3 Prozent, wohingegen Privatfernsehen um knapp zehn Prozent zulegte. Insgesamt ist laut Fessel eine Verschiebung der Investitionen von der klassischen Werbung hin zu Below-the-line-Aktivitäten zu bemerken.

Sektoren, die im laufenden Jahr trotz Krise in Werbung investierten, sind Handel und Versand sowie die Markenartikelbranche. Medien, Investitionsgüter und Dienstleistung fuhren das Werbegeld zurück.

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