Durch den Terminal-Ausbau wird die Geschäftsfläche in Wien verdoppelt. Genau das brauchen Airports, sagen die Experten von AT Kearney.
"Den Flughäfen stehen gewaltige Umbrüche bevor", sagt Stefan Höffinger, Geschäftsführer des Beratungsunternehmen AT Kearney. Gemeint sind damit nicht Zores mit strauchelnden Fluglinien, sondern neue Wachstumschancen. Eines Vorweg: Der Flughafen Wien steht in dem Zukunftsszenario gut da - soferne die AUA weiter fliegt.
Einzelhandel, Gastronomie und Immobilien
Höffinger: " Künftig kommt es darauf an, nicht nur bei den Passagieren zu wachsen. Immer wichtiger werden Einzelhandel, Gastronomie und Immobilien." Britische Flughäfen sind gemäß AT Kearney-Report die Weltmeister in puncto Shopping-Angebot. "Auch in Wien gibt es die Chance, den Shopping-Umsatz stark auszubauen", meint Airport-Experte Höffinger.
Genau das macht Wien gerade: "Ab 2008 haben wir durch den größeren Terminal das Doppelte an Fläche", sagt Flughafen-Chef Herbert Kaufmann im Gespräch mit ÖSTERREICH.
Viele Chancen
Auch der misslungene Versuch, in Bratislava ins Geschäft zu kommen, ist langfristig kein Problem. In den kommenden Jahren werden gemäß AT Kearney weltweit Flughäfen im Wert von 30 Milliarden US-Dollar privatisiert. Da könnte auch das eine oder andere Objekt für den Wiener Flughafen dabei sein, vor allem in Russland. Dort gibt es bis zu 30 interessante Airports. Flughafen-Boss Kaufmann ist jedenfalls offen für neue Investments: "Osteuropa ist für uns so interessant, dass wir uns jede Möglichkeit ansehen." Gerüchten zu Folge sondieren Investmentbanker derzeit Einstiegschancen in Russland.
Eine weitere Wachstumssäule ist das Immo-Business. Auch da kann Kaufmann punkten. Nach dem Ausbau des Office Park steht ein Bürokomplex mit 50.000 Quadratmetern zur Verfügung.
Die größten Airports Europas
(nach Passagieren im Jahr 2005)
1. London-Heathrow: 67,9 Mio.
2. Paris-Charles de Gaule: 53,8 Mio.
3. Frankfurt: 52,2 Mio.
4. Amsterdam: 44,2 Mio.
5. Madrid: 41,9 Mio.
21. Wien: 15,9 Mio.
