Ein Exportminus lässt die Wirtschaft zu Beginn '09 um 1,5 % schrumpfen
Die Nationalbank (OeNB) ist in ihrem soeben veröffentlichten neuesten Konjunkturindikator deutlich pessimistischer geworden: Im ersten Quartal 2009 wird die österreichischen Volkswirtschaft demnach um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal schrumpfen, im zweiten Quartal um weitere 0,7 Prozent. Die stärkste Belastung kommt aus der Exportwirtschaft bzw. vom wichtigsten Handelspartner Deutschland.
Abwärtsdynamik
Minus 1,5 Prozent BIP gegenüber dem 4.
Quartal 2008 stellen eine "deutliche Beschleunigung der wirtschaftlichen
Abwärtsdynamik" dar, die OeNB glaubt aber, dass die Zahlen für das vierte
Quartal nachträglich nach unten revidiert werden müssen. "Wir erwarten
jedoch, dass der Konjunkturtiefpunkt im ersten Halbjahr 2009 erreicht wird.
Im weiteren Jahresverlauf sollten dann die Steuerreform und die
Konjunkturpakete zu einer Stabilisierung beitragen", so OeNB-Gouverneur
Ewald Nowotny am Freitag.
Rückgang
In der letzten Veröffentlichung des
OeNB-Konjunkturindikators war für das erste Quartal 2009 noch ein Rückgang
von nur 0,5 Prozent prognostiziert worden. Seither habe sich die
internationale Rezession jedoch spürbar verschärft, "stark rückläufige
Auslandsaufträge lassen für das erste Quartal 2009 einen weiteren Einbruch
der Ausfuhren erwarten".
Deutschland leidet
Der wichtigste Handelspartner, Deutschland,
habe wegen der hohen Bedeutung seines Exportsektors mehr gelitten als der
Euroraum im Durchschnitt. Das deutsche BIP ging im 4. Quartal um 2,1 zurück,
gegenüber minus 1,5 Prozent im Euroraum. Die deutschen Industrieexporte
seien seit Oktober massiv eingebrochen, was sich in den Zahlen für das
vierte Quartal noch nicht widergespiegelt habe, sagt die Nationalbank.
Arbeitslosigkeit explodiert
Der Abschwung habe auch bereits
"tiefe Spuren am österreichischen Arbeitsmarkt hinterlassen". Im Februar gab
es im Jahresvergleich um 58.000 Arbeitslose mehr, "wobei der Anstieg
sektoral breit gestreut ist. Auffällig ist vor allem die Geschwindigkeit des
Anstiegs. In früheren Abschwüngen reagierte der Arbeitsmarkt wesentlicher
langsamer als derzeit."