16 Milliarden Dollar

Facebook mit größtem Internet-Börsengang

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Die Anteilsscheine gingen für 38 Dollar das Stück an die Investoren.

Das soziale Netzwerk Facebook hat den größten Börsengang eines Internet-Unternehmens aller Zeiten gestemmt. Insgesamt wurden 16 Milliarden Dollar eingenommen. Die Anteilsscheine gingen wie von Gründer Mark Zuckerberg (28) geplant für 38 Dollar das Stück an die Investoren und damit am oberen Ende der Preisspanne von 34 bis 38 Dollar. Am Freitag wird die Aktie zum ersten Mal an der US-Technologiebörse Nasdaq gehandelt.

Inmitten des Hypes war die Nachfrage unter institutionellen Investoren massiv gestiegen. Selbst die legeren Auftritte des Internet-Wunderkindes mit Jeans und Kapuzenpulli bei der Werbetour („Roadshow“) konnte die „Wall Street“ nicht verschrecken. Der Ausgaberahmen wurde sogar um ein Fünftel auf 420 Millionen Aktien erhöht. Dadurch fließen 16 Milliarden Dollar in Facebooks Firmenkasse, der Marktwert der nur acht Jahre alten Firma auf sagenhafte 104 Milliarden klettern. Zum Vergleich: Google hatte bei seinem Börsengang im Jahr 2004 Aktien für 1,7 Milliarden Dollar verkauft und kam auf eine Gesamtbewertung von 23 Milliarden Dollar. Heute sind es gut 200 Milliarden Dollar.


Die Welt fieberte bei der Krönung einer der unglaublichsten Erfolgsgeschichte mit: 901 Millionen Menschen nutzen heute Facebook, 300 Millionen Bilder werden täglich hochgeladen, 3,2 Milliarden „Gefällt mir“ geklickt. Menschentrauben werden am New Yorker Times Square erwartet, wenn das Tickersymbol „FB“ erstmals auf der Elektroniktafel der Technologiebörse Nasdaq blinkt. Experten rechnen mit einem Kursfeuerwerk.

Zuckerberg und „Freunde“ werden Milliardäre
Der Börsenstart macht Zuckerberg und seine „Freunde“ sagenhaft reich: „Zuck“, wie er im Silicon Valley verehrt wird wie fast bereits Apple-Genie Steve Jobs, dürfte über 20 Milliarden Dollar reich werden. Milliardäre werden auch die Kogründer Dustin Moskowitz (7,6 Mrd.) und Eduardo Saverin (4 Mrd.), Sean Parker, Facebooks erster Präsident, erhält vier Milliarden. Rund um die Firmenzentrale in Menlo Park boomt der Immobilienmarkt. Facebooks Börsenstart könnte gar den Pleitestaat Kalifornien retten: Der Geldsegen ist für 20 Prozent der Einkommenszuwächse verantwortlich, saftige Steuerrechnungen füllen die Staatskassen.

Tipps: Werden Sie Facebook-Aktionär

  • Kann ich in Österreich Aktien bekommen?
    Grundsätzlich ja. Wer bei einer Bank ein Wertpapier-Depot hat, kann theoretisch über sein Institut Facebook-Aktien kaufen. Die Chancen Aktionär zu werden sind aber fast unmöglich.
  • Wer bekommt Facebook-Aktien?
    Die Zeichnungsfrist für Aktien ging am Dienstag um 13 Uhr zu Ende. Experten rechnen damit, dass es keine Zuteilungen in Österreich geben wird. Allerdings wollen etwa Händler wie der Brokerjet.at Zugang zu Derivaten auf die Aktie ermöglichen.
  • Wer profitiert vom Börsengang?
    Nur 5 % der Aktien werden überhaupt in den freien Handel kommen. Den Rest halten die Facebook-Gründer und Investoren. Die Nachfrage nach den 5 % ist vor allem in den USA auf Privatanlegerseite riesig
  • Soll ich die Aktie kaufen?
    Experten, darunter auch Star-Investor Warren Buffett, sind einig: Die Risiken für Private sind zu hoch.
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