Wer nicht zustimmt, fliegt

Diese Daten holt sich Facebook jetzt von allen WhatsApp-Nutzern

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Wer nicht zustimmt, fliegt – Datenweitergabe auch wenn man Facebook gar nicht nutzt.

Wie berichtet, hat WhatsApp nun damit begonnen, die Nutzer über  seine neue Datenschutzerklärung zu informieren . Wer den Änderungen bis zum 8. Februar 2021 nicht zustimmt, kann den Messenger-Dienst nicht mehr nutzen. Da es bei den neuen Regeln vor allem um die Datenweitergabe an Facebook geht – bisher konnte man diese verweigern –, sind viele WhatsApp-Nutzer verärgert. Facebook bekommt ihre Daten jetzt nämlich auch dann, wenn sie bei dem Online-Netzwerk gar kein Konto haben.

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Facebook redet das Ganze schön

Welche Daten die WhatsApp-Nutzer dabei an Facebook weitergeben, wird erst klar, wenn man sich durch diverse Links in der Datenschutzerklärung klickt. Das soziale Netzwerk bewirbt die engere Verzahnung mit einer besseren Sicherheit für die User. Denn so könne über alle Facebook-Produkte hinweg einheitlich gegen Straftaten (Rechteverletzungen, Spam, Drohungen, etc.) vorgegangen werden. Dass Facebook aber nicht nur aus dem Online-Netzwerk, WhatsApp und Instagram besteht, wird dabei freilich nicht erwähnt. 

Diese Daten holt sich Facebook jetzt von allen WhatsApp-Nutzern
© oe24
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Datenkrake

So erfolgt die Datenweitergabe auch an den eigenen Monitoring-Dienst CrowdTangle. Darüber hinaus werden die Daten laut heise.de auch mit Facebooks VPN-App Onavo geteilt. Diese steht aufgrund ihrer Schnüffelei bei Datenschützern besonders stark in der Kritik und wurde sogar schon einmal von Apple  aus dem App Store geworfen . Aufgrund dessen wird Facebook mit den Änderungen der Datenschutzerklärung seinem Ruf als riesige „Datenkrake“ einmal mehr voll und ganz gerecht. Insgesamt sammelt der Konzern von Mark Zuckerberg deutlich mehr Daten von seinen Facebook Nutzern, als denen wahrscheinlich lieb ist. Über diese persönlichen Daten (Vorlieben, Interessen, Standorte, Alter, Geschlecht, etc.) werden dann dank gezielter Werbung Quartal für Quartal Milliardengewinne erzielt.

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Vorkehrung gegen drohende Zerschlagung

Gleichzeitig versucht das Netzwerk mit der stärkeren Verzahnung seiner Dienste einer möglichen  Zerschlagung durch die US-Regierung  zu entgehen. Diese fordert aufgrund der extremen Marktmacht nämlich die Abspaltung bzw. Ausgliederung von WhatsApp und Instagram. Je stärker die einzelnen Dienste miteinander verschmolzen sind, umso schwieriger wird eine nachträgliche Zerschlagung. Dadurch würde sich ein möglicher Prozess über Jahre hinausziehen lassen.

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Fazit

Alle Nutzer, die WhatsApp weiterhin verwenden wollen, haben keine Wahl. Stimmt man den Änderungen bis zum 8. Februar nicht zu, kann man WhatsApp nicht mehr nutzen. Da der Messenger-Dienst jedoch derart erfolgreich ist (fast zwei Milliarden Nutzer), kommt man um ihn kaum herum. Deshalb werden die meisten User den neuen Regeln wohl einfach zustimmen - wenn auch zähneknirschend. Denn nach der Frist werden (noch) mehr Daten an das Unternehmen Facebook inc weitergeben.
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