Nach Tragödie

Totes Baby: AKH lenkt jetzt ein

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Streit um totes Baby geht weiter, aber: Spital will Notfälle gratis behandeln.

Der tragische Fall schockt das ganze Land – jetzt gelobt das Wiener AKH „Besserung“ …

Ein irakisches Paar klagt an, sein Kind verloren zu haben, weil die Frau von zwei Spitälern abgewiesen worden sei. Die Version der Familie: Die im fünften ­Monat schwangere Ayasha (Name geändert) kam am 16. August mit Schmerzen ins AKH: Die Fruchtblase war gerissen. Doch Ayasha hatte kein Geld für den Aufenthalt. Auch das St.-Josef-Spital war nicht leistbar. „Ohne Geld könne man uns nicht helfen“, so ihr Gatte. Fünf Tage später kam Tochter Nora tot zur Welt.

„Stimmt nicht“
Die beiden Krankenhäuser sehen den Fall anders: Die Patientin selbst habe die stationäre Aufnahme abgelehnt. Dennoch lenkt der ärztliche Leiter Reinhard Krepler ein: Im AKH werden Patienten in so einem Fall wieder sofort aufgenommen und behandelt, auch wenn dafür zunächst Rechnung gelegt werden müsse – so wie es in der Vergangenheit der Fall war. „Das Risiko ist viel zu groß, dass etwas schiefgeht“, sagte Krepler.

Das St.-Josef-Spital ist sich offenbar keiner Schuld bewusst: Man habe der Frau angeboten, dass der Sozialfonds die Kosten übernehmen könne. Das habe sie aber nicht verstanden.

Nach Bekanntwerden des Falles hat sich auch die MA 40 eingeschaltet. Die Behörde kam laut APA zu dem Ergebnis: Den Spitälern könne kein Fehler vorgeworfen werden. Wie sie da­rauf gekommen ist, ist unklar. Auch telefonisch war niemand zu einer Stellungnahme bereit. „Ich werde den Bericht anfordern“, sagte Patientenanwältin Pilz. Sie hat eine Vollmacht der Eltern erhalten.

AKH-Ärzte-Chef: "Patienten werden wieder sofort aufgenommen"

ÖSTERREICH: Wieso wurde Ayasha nicht aufgenommen?
Krepler: Eine Aufnahme war nicht sofort nötig, ihr wurde aber ein Aufenthalt empfohlen. Den hinterfragte sie wegen Kosten. Wir riefen ein billigeres Spital an.

ÖSTERREICH: Aber sie stand doch vor der Entbindung?
Krepler: Sie war im 5. Monat. Das Fruchtwasser war abgegangen. Das Kind war nicht mehr lebensfähig.

ÖSTERREICH: Welche Folgen wird dieser Vorfall haben?
Krepler: Patienten werden in dem Fall wieder sofort aufgenommen. Das Risiko ist viel zu groß.

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