Heiße Ermittlungen

Brandanschlag auf 12 E-Transporter traf Zustell-Flotte

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13 Transporter, 12 davon E-Lieferwagen, wurden keine zwei Kilometer vom Amazon-Verteilzentrum Großebersdorf bei einem nächtlichen Großfeuer vernichtet. Die Polizei bestätigt jetzt, dass es eindeutig Brandstiftung war! 

NÖ. Um Mitternacht brach in der Gewerbestraße in Eibesbrunn auf dem Gelände einer früheren Baufirma, die seitdem von einem Logistikunternehmer (angeblich ein Inder oder Pakistani) als Parkplatz angemietet wurde, die Feuerhölle los:

Eibesbrunn
© Doku-NÖ
× Eibesbrunn

Eibesbrunn
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Brandbeschleuniger ausgeschüttet

Der Hund eines Anwohners schlug als Erster an, sein Besitzer vernahm dann eine Durchzündung nach der anderen – sie hörten sich wie Detonationen an: Der geschockte Mann alarmierte die Feuerwehr. Für die Florianis aus Eibesbrunn, Großebersdorf, Putzing und Seyring wurde es eine lange Nacht. Insgesamt standen zwölf Elektro-Lieferfahrzeuge in Flammen, auch ein Benziner brannte völlig aus.

Dass hier ein Feuerteufel – aus welchen Motiven auch immer – zugeschlagen hatte, sprang den unermüdlich gegen die Flammen ankämpfenden Einsatzkräften förmlich ins Auge: Es gab mehrere voneinander unabhängige Brandherde, und das Inferno breitete sich gegen die Windrichtung aus – was für das Anbringen bzw. Ausschütten von Brandbeschleunigern spricht. 

Eibesbrunn
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Besonders zermürbend: Bei einigen batteriebetriebenen Fahrzeugen flammte der Brand immer wieder auf, da die Akkus beschädigt waren und mit einem sogenannten „Thermal Runaway“ durchgingen. Erst mit dem Einsatz von wirklich viel kaltem Wasser gelang es, die Akkus zu kühlen, die Fahrzeuge selbst wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden dürfte eine Million Euro betragen.

Spurensuche und Befragungen gestartet

Betroffen waren allesamt Lieferwägen, die hier des Nachts abgestellt werden – und die untertags als Zustellfahrzeuge Pakete im Großraum Wien zum Kunden bringen. Von mehrere Seiten zugetragen wurde, dass es sich dabei um einen Subunternehmer im Auftrag von Amazon handeln soll - was der Mega-Konzern gegenüber oe24 nicht bestätigt kann. Der Standortleiter habe "wirklich alle Lieferpartner durchgefragt".  Warum es zu dem Feueranschlag gekommen ist, darüber kann derzeit nur gerätselt werden – die Brandermittler des Landeskriminalamtes sind jedenfalls vor Ort und führen akribische Erhebungen durch. Und bestätigen nach Sichtung der ersten Spuren: "Es ist von Brandstiftung auszugehen", sagt Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner gegenüber oe24.

Jetzt werden alle Fahrer, früheren Chauffeure und andere Dienstnehmer, die Konkurrenz, aber auch Anrainer genau befragt.

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