Reumannplatz

Messerstecherei in Favoriten: Video aufgetaucht

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Kaum gegründet, hatte die neue Sondergruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität schon ihren ersten Einsatz im Brennpunkt-Bezirk Favoriten - samt Verhaftung. Und ein Video darüber in den sozialen Medien. 

Wien. Eine weitere Bluttat schockt nicht nur Favoriten und ganz Wien: Nachdem erst am Sonntag ein Messer-Mann einen 21-jährigen Grundwehrdiener niedergestochen hatte, der vor dem Eisgeschäft Tichy Frauen verteidigte, die von einer Gruppe Jugendlicher belästigt worden waren, kam es nur einen Tag später zu einem neuerlichen Messer-Angriff am Reumannplatz.

Und das ausgerechnet nur wenige Stunden, nachdem Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Ort des Geschehens an einer Schwerpunktaktion der neu gegründeten Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität (EJK) teilgenommen und sie quasi der Öffentlichkeit vorgestellt hatte.

Demnach wurde ein Somalier (20) Montagabend kurz nach 21 Uhr vor dem McDonald's am Reumannplatz von einem Syrer (18) mit dem Messer im Bereich des Brustkorbes attackiert und schwer verletzt. Als die Beteiligten, es sollen mehrere Personen involviert gewesen sein, die Einsatzkräfte bemerkten, versuchten alle zu fliehen - auch das Opfer. Die Polizisten konnten einen verletzten Somalier nur wenige Meter weiter anhalten, auch zwei Zeugen der Brachial-Rangelei waren noch in Tatortnähe. Der 20-Jährige wies eine Stichwunde im Oberkörper auf. Er musste ins Spital gebracht werden, in Lebensgefahr schwebt er nicht. 

Das ist auch auf einem Video, das jetzt via TikTok viral geht und von einem angeblich konvertierten Muslim namens Filip hochgeladen wurde, zu sehen. Das Opfer kniet, umringt von Polizisten der Bereitschaftseinheit, am Boden neben einer Straßenbahn-Station und hält sich den blanken verletzten Oberkörper, wo ihm bei den Rippen eine Stichwunde zugefügt worden war. Zwei junge Zeugen gestikulieren heftig. Ein Syrer kommentiert: "Ich kenne den Bruder, er geht in Kopp-Schule" - wobei nicht klar ist, ob er das Opfer oder den Angreifer meint. "Alhamdulillah", schreibt Filip über das Video mit dem Titel "Messer stecherei Reumannplatz". 

Messerstecherei reumannplatz favoriten

Polizeieinsatz beim Schnellimbiss.

© TIkTok
× Messerstecherei reumannplatz favoriten

Messerstecherei reumannplatz favoriten

Polizisten versorgten in Favoriten das Opfer eines Syrers (18), einen jungen Somali.

© TIkTok
× Messerstecherei reumannplatz favoriten

Der Angreifer, bei dem es sich tatsächlich um einen jungen Syrer handelt, konnte schließlich im Bereich zwischen Reumannplatz und Keplerplatz festgenommen werden. Gegen ihn wird wegen Mordversuches ermittelt. 

Attacke in Warteschlange zum Eisgeschäft

Inzwischen laufen die Erhebungen zu dem Vorfall am Sonntag, bei dem sich ein junger Soldat am Reumannplatz für Frauen starkgemacht hatte, auf Hochtouren. Von dem bzw. den Täter(n) fehlt noch jede Spur. Auch um wen es sich dabei handelt, ist noch unklar.

Ebenso muss die Polizei noch die Frauen ausforschen, denen der 21-Jährige zu Hilfe kommen wollte. Sie waren am Abend von der Gruppe belästigt worden. Als der Rekrut die Aggressoren zur Rede stellte, attackierten ihn die Jugendlichen mit einem Messer und verletzten ihn schwer. Schnitt- und Stichwunden im Bereich des Rückens sowie des Oberschenkels wurden dem jungen Mann zugefügt. Aufgrund der schweren Wunde am Fuß musste von den Polizisten ein sogenannter Tourniquet zum Abbinden des Blutflusses angelegt werden.

Die Schwerpunktaktion am Montag erfolgte mit Beginn der Arbeitsaufnahme der neuen Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität (EJK). Sie ist im Landeskriminalamt, konkret im Assistenzbereich 05 (Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität - EGS) angesiedelt und steht unter der Leitung des Bundeskriminalamtes. Der Schutz von Kindern und der Kampf gegen Gewalttäter stehen im Fokus der neuen Einsatzgruppe, die in ganz Wien tätig sein wird, betonte die Polizei. Am Montag fanden die Polizisten am Reumannplatz und Umgebung Drogen und stellten Dutzende Anzeigen sowie Organmandate aus, unter anderem wegen Verkehrs- und anderen verwaltungsrechtlichen Delikten.

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