Kein Ende der Flut

Fünf Tage regnet es nun weiter

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Die Lage bleibt weiter kritisch, die Pegelstände steigen.

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Regen und kein Ende in Sicht: In der Nacht schob sich von Südwesten das nächste Tiefdruckgebiet über Österreich und verschärfte die kritische Situation in den Überschwemmungsgebieten zum Teil noch einmal erheblich.

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Allein bis Mittwoch Vormittag rechnet die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) in Niederösterreich mit Regenmengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter. Weitere Niederschläge werden heute auch wieder für Oberösterreich erwartet. Dienstagabend ging schwerer Hagelschlag im Salzkammergut nieder.

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Drei Millionen Euro Schaden durch den Hagel
Die jüngsten Unwetter haben in Oberösterreich neuerlich Millionenschaden verursacht. Das ergab eine Bilanz Mittwoch früh. Die Hagelversicherung bezifferte den Schaden allein an landwirtschaftlichen Kulturen mit mehr als drei Mio. Euro. Auch in der besonders betroffenen Gemeinde Ohlsdorf im Bezirk Gmunden geht der Schaden in die Millionen.

Das Unwetter am Dienstag hat die Bezirke Gmunden, Vöcklabruck, Wels und Wels-Land heimgesucht und auf mehr als 9.000 Hektar zum Teil "katastrophale Schäden" verursacht, berichtete der Generaldirektor der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, in einer Presseaussendung. Betroffen waren sämtliche Ackerkulturen, Obst und Grünland.

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Besonders schlimm hat es Region rund um die Gemeinde Ohlsdorf im Bezirk Gmunden erwischt. Wie die dortige Freiwillige Feuerwehr berichtete, hat das Unwetter mit Regen und vor allem Hagelkörnern, die mehrere Zentimeter Durchmesser hatten, das Gemeindegebiet innerhalb von Minuten in eine Winterlandschaft verwandelt.

20 Straßen in NÖ gesperrt
Nach den jüngsten heftigen Regenfällen waren in Niederösterreich am Mittwoch 20 Landesstraßen gesperrt. Grund waren Überflutungen, Hangrutschungen und Vermurungen, berichtete der Landespressedienst.

Betroffen waren u.a. Straßen in den Bezirken Melk, Krems, Amstetten und St. Pölten sowie bei Waidhofen an der Ybbs. Aber auch im Süden des Landes war die Straße zwischen Bad Erlach (Bezirk Wiener Neustadt) und Bromberg unpassierbar. Der Wachau-Bundesstraße B3 musste man nach einem Felssturz bei Dürnstein großräumig ausweichen, im Bereich der Straßenmeisterei St. Pölten West war die Ortsdurchfahrt von Hafing nach einem Erdrutsch gesperrt.

Steiermark: Böden bis zu sechs Metern aufgeweicht
„Unter normalen Umständen könnten diese Mengen leicht von den Böden aufgenommen werden. In der derzeitigen Situation allerdings machen die Niederschläge die Situation in den Überschwemmungsgebieten nur noch gefährlicher“, erklärt Wetterexpertin Liliane Hofer.

Bereits jetzt sind nach mehr als 14-tägigen Rekord-Regengüssen die Böden vollkommen durchweicht und können weitere Niederschläge kaum noch aufnehmen. Allein im steirischen Feldbach ist die Erde bereits bis zu sechs Metern tief durchweicht.

Auch die Aufräumarbeiten in den überschwemmten Gebieten werden durch die andauernden Unwetter stark behindert. „Wann es eine endgültige Entwarnung geben wird, ist für uns nicht absehbar“, erklärt auch Manfred Hackl, Bürgermeister von Mühldorf in Niederösterreich.

Prognose: Immer wieder Regen, nur mehr 21 Grad
Besonders dramatisch: In den betroffenen Gebieten kommt es nun auch zu Hangrutschungen. Alleine in der Steiermark sind derzeit 50 Häuser gefährdet. In 70 Gemeinden herrscht Katastrophenalarm.

Aus meteorologischer Sicht kann bis Sonntag keine Entwarnung gegeben werden. „Zwar haben wir die schlimmsten Unwetter überstanden, aber das wechselhafte Wetter wird noch andauern“, so Expertin Hofer. Besonders betroffen: Kärnten, Osttirol und die südliche Steiermark. Die Temperaturen liegen durchschnittlich bei 21 Grad.

Felssturz in der Wachau
Ein Felssturz hat am Dienstagabend eine Sperre der B3 und der Donauuferbahn in der Wachau verursacht. Laut Angaben der Sicherheitsdirektion Niederösterreich waren gegen 21.20 Uhr mehrere Gesteinsbrocken im Bereich der Westseite des Tunnels in Dürnstein im Bezirk Krems auf die Gleise und die Straße gefallen, so dass diese gegen 23.00 Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt werden mussten. Personen wurden nicht verletzt. Die Feuerwehr Dürnstein war mit 27 Mann im Einsatz. Wie lange die Sperren noch bleiben werden, war zunächst nicht bekannt.

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