ÖSTERREICH enthüllt

FPÖ: Haimbuchner führt rechten Geheimbund

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Landeschef im Witikobund: Das Who is Who der Altrechten.

"Wahlen gewinnt man nicht links oder rechts, sondern in der Mitte", tönte Manfred Haimbuchner beim Aufstieg an die blaue Parteispitze. Ein gemäßigtes Feigenblatt wollte er der FPÖ verpassen, sie aus dem rechten Eck holen. Doch der Flügel ist stark. Gegen braune Rülpser scheint Haimbuchner machtlos.

Antidemokraten
Doch nun stellt sich die Frage, wie ernsthaft er gegen anti­demokratische Kräfte vorgeht. Denn er leistet sich ein heimliches Hobby: Im Vereinsregister (unten) taucht er als stv. Vorsitzender des Witikobundes auf. Diese kaum bekannte, von Nationalsozialisten gegründete Splittergruppe arbeitet im Geheimen, meidet Öffentlichkeit. Wer in den 'illustren' Kreis will, braucht zwei Bürgen.

Witiko Vereinsregister Manfred Haimbuchner
© TZ ÖSTERREICH

Anschluss Österreichs
SS-Schergen, Belgrads Gestapo-Chef und andere Eliten des Dritten Reiches finden sich unter Gründern und Aktiven. "Kontakte zur internationalen Neonaziszene sind eng", so das Rechercheteam des Infoladen Wels. Wohl auch wegen desselben Weltbildes: Der Witikobund träumt von der "Einheit Deutschlands" – dem Anschluss Österreichs.

Rechtsextrem
Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz verzeichnet eine "Verdichtung von Anhaltspunkten rechtsextremistischer Bestrebungen" sowie antisemitischer Hetze in den Publikationen.

Amtsbekannt
Haimbuchner ist also in "guter" Gesellschaft: Schon der umstrittene 3. Nationalratspräsident Martin Graf war Vorsitzender in Linz, nun ist es Robert Hauer – einst aktiv in dem als neonazistisch geltenden Bund freier Jugend. Und der 2. stv. Vorsitzender neben Haimbuchner: Horst Rudolf Übelacker, einst Führer des deutschen Witikobundes und Ex-Mitglied der rechtsextremen Republikaner. Der Linzer FPÖ-Gemeinderat pflegt enge Kontakte zur neonazistischen Prominenz, "Übelacker füllt ganze Aktenregale", so deutsche Verfassungsschützer.

Signifikant: Haimbuchner hielt das Funktionärsamt geheim – selbst in Biografien. Dafür enthüllt nun ÖSTERREICH das Janusgesicht des FPÖ-Chefs. Für eine Erklärung war er nicht erreichbar.

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