Tram-Deal

GVB bremst Prüfer aus

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Ein gutes Geschäft, bloß Kür oder gar Verschwendung? Der Rechnungshof versucht seit Monaten, den Ankauf von 45 neuen Trams zu prüfen.

In wenigen Wochen rollt die erste Grazer Variobahn in Berlin vom Band. Dann wird die moderne Niederflur-Straßenbahn in die Landeshauptstadt verfrachtet, über den Jahreswechsel ausgiebig getestet und 2010 ihre Jungfernfahrt feiern. Insgesamt 45 Stück haben Graz AG und Stadt geordert. Preis: 97 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die neue Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof kostet „nur“ 90 Millionen Euro.

Keine Daten geliefert
Kein Wunder, dass man im Rathaus mit Spannung auf den Rechnungshofbericht über den Mega-Öffi-Deal wartet. Der entsprechende Prüfauftrag wurde im Frühjahr von Harald Korschelt und der FPÖ gestellt. Aber: Die Grazer Verkehrsbetriebe (GVB) haben bis heute nicht die erforderlichen Daten geliefert.

Verzögerungstaktik
Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Fahrgastprognosen etc. – Fehlanzeige. Erst kürzlich urgierte der Stadtrechnungshof (RH), endlich die Zahlen rauszurücken. Böse Zungen behaupten, die GVB wollten die Prüfung so lange verzögern, bis die Variobahn-Wägen die alten Trams ersetzt hätten. Eine Schelte vom RH würde im Jubel der Fahrgäste untergehen. Freilich dementiert die Graz AG diese Strategie.

Eine schiefe Optik ist Fakt: Dass der RH den Daten nachlaufen muss, ist „eine Missachtung des Eigentümers“, kritisiert Korschelt die GVB.

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