Nerdig

Creepy Christmas - TU Wien ruft zu Ratespiel auf.

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Kurioses Gewinnspiel rund um einen Klumpen Bitumen.

Creepy Christmas in Vienna" - hinter diesem Titel verbirgt sich ein nerdiges Ratespiel, in dem es um einen mit etwas Fantasie an einen Weihnachtsbaum erinnernden Klumpen aus einem Bitumengemisch geht. Mitarbeiter und Studenten der Technischen Universität (TU) Wien sind noch bis 24. November dazu aufgerufen, zu schätzen, auf welche Höhe der zähflüssige "Baum" bis 19. Dezember zusammensinkt.

Die Idee zu dem "Wettbewerb" haben sich die Initiatoren vom Straßenbautechnischen Labor des Instituts für Verkehrswissenschaften der TU von Kollegen an der Königlich Technischen Hochschule (KTH) in Stockholm abgeschaut. Dort wurde bereits mehrmals unter dem Titel "Creepy Christmas" in der Vorweihnachtszeit dazu aufgerufen, das Zusammensinken eines gegossenen Weihnachtsbaums bestmöglich vorauszusagen.

Werkstoff für den Straßenbau
Seit 19. November wird nun auch an der TU ein solches zu Beginn 18 Zentimeter hohes Gebilde aus einem Gemisch aus Bitumen und feinen Gesteinskörnern der Schwerkraft überlassen. Durch sein Eigengewicht krieche (englisch: "to creep") der Baum sozusagen, was zur Folge hat, dass sich seine Höhe laufend ändert, heißt es auf der Homepage der Universität. Die Entwicklung des im Asphaltstraßenbau als Bindemittel eingesetzten Baustoffes organischen Ursprungs sei nicht einfach vorauszusehen, da es ein "komplexes, temperatur- und zeitabhängiges visko-elastisches Verhalten" zeige. Details zu verwendeten Materialien, zum Baum selbst, wie mitgetippt werden kann und welcher Preis auf den Gewinner wartet, finden sich unter www.ivws.tuwien.ac.at.

Selbstleuchtende Christbäume
Die Vorweihnachtszeit dürfte Forscher in diesen Tagen vermehrt zum Nachdenken anregen, blickte doch kürzlich auch ein Wissenschafter des Gregor-Mendel-Institutes für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien in einer Aussendung in die Zukunft des Weihnachtsbaumes. So sei es etwa denkbar, dass in ferner Zukunft das System, mit dem Pflanzen Informationen innerhalb ihres Organismus weitergeben, auch zur Steuerung von elektrischen Christbaumkerzen verwendet werden könnte, erklärte GMI-Forscher Thomas Greb da.
Die Vision, dass die Bäume von selbst leuchten, hält der Wissenschafter dagegen für unwahrscheinlich. Ein schwaches Glimmen sei aber theoretisch durch genetische Manipulation erreichbar. Dazu müsste ein Christbaum Proteine bilden können, die von Glühwürmchen stammen. Um ähnlich stark wie Weihnachtsbaumbeleuchtung zu strahlen, wäre aber eine sehr große Energiemenge erforderlich, womit auch die Vision, selbstleuchtende Pflanzen anstelle von Straßenbeleuchtung einzusetzen ziemlich unrealistisch erscheine.

Durchaus möglich wäre es allerdings, einen Baum genau so wachsen zu lassen, wie sich das der jeweilige Aufsteller wünscht. Der Wachstumsexperte: "Die Form wäre durch Pflanzenhormone modellierbar. Mit einer Vorlaufzeit von rund fünf Jahren könnte ich mir dann den Christbaum genau in meiner Wunschform aus dem Katalog bestellen."

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