Stadträtin Ulli Sima und Wiener Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl

Heftiger Gegenwind

Shitstorm nach Deo-Verteilung bei der U6

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Viele User kritisieren Verteil-Aktion und planen eine Kebab-Party auf Facebook.

Wien. Ab dem Herbst ist es in der U-Bahn-Linie U6 nicht mehr erlaubt, streng riechende Speisen zu verzehren. Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) kommt damit „dem Wunsch zahlreicher Fahrgäste“ nach. Mitunter geht jedoch auch von Fahrgästen, die nichts essen, ein strenges Odeur aus. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurden am Montag Deodorant-Spender an die Fahrgäste der U6 verteilt.

Ärger. In der Station Währinger Straße machten sich Sima und die Geschäftsführerin der Wiener Linien, Alexandra Reinagl, höchstpersönlich ans Werk – was auf den sozialen Medien für Spott und Empörung sorgte.

 

Kritik auch wegen der "unnötigen Kosten"

„Am Schweißgeruch sind nicht die Leute schuld, sondern fehlende Klimaanlagen in der U-Bahn“, heißt es dort. Auch die „unnötigen Kosten“ der Aktion werden von vielen Usern heftig kritisiert. „Die Wiener Linien erzeugen Müll, der Geld kostet, verärgert und dazu beiträgt, dass das stigmatisierende Bild der U6 wieder einmal frischen Aufwind erlebt.“ Die Aktion sei keinesfalls als Beleidigung der Fahrgäste gedacht, beteuerte Sima. In den Stationen der U6 werden über 14.000 Deos an Öffi-Nutzer verteilt. Auch unsere deutschen Nachbarn wundern sich. So titelt die Frankfurter Allgemeine Zeitung nach der Deo-Verteilaktion „Stinken die Fahrgäste etwa?“.

Shitstorm nach Deo-Verteilung bei der U6
© Screenshot
Auch in Deutschland wundert man sich über Aktion.

Kebab-Party. Um von Döner, Leberkäse & Co. gebührend Abschied zu nehmen, haben sich indes mehr als 6.000 User in einer Facebook-Gruppe zum letzten Döneressen verabredet. Am 31. August wollen sie die letzte Kebab-Party in der U6 feiern.

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