ÖSTERREICH

90.000 Senioren erhalten keine höhere Pension

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Wer heuer in Pension gegangen ist, muss bis 2009 auf die Pensionserhöhung warten. Jetzt regt sich Widerstand.

SPÖ-Chef und Bundeskanzler Alfred Gusenbauer hat einen Brief an alle Senioren verschickt, um ein Loblied über die Pensionserhöhungen anzustimmen. Ab 1. Jänner 2008 steigen die Renten zwischen 1,7 und 2,9 Prozent. Doch es gibt einen Haken bei der "großzügigen" Vereinbarung: Über höhere Pensionen können sich jene Senioren, die heuer in den Ruhestand getreten sind, erst im Jahr 2009 freuen. Das betrifft etwa 90.000 Personen.

Aufregung
Kritik an dieser Regelung übt SPÖ-Pensionistenverband-Chef Karl Blecha im Gespräch mit ÖSTERREICH. "Dieses Gesetz hat uns die alte Regierung unter Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel als schweres Erbe hinterlassen. Wir wollen, dass Pensionserhöhungen sofort für alle gelten. Derzeit warten ältere Menschen bis zu 23 Monate - ein Skandal."

Harmonie
In dieser Frage ist Blecha einer Meinung mit dem Vorsitzenden des ÖVP-Seniorenbundes, Andreas Khol. Auch Khol will diese Regelung rückgängig machen. "Als ersten Schritt könnte man Pensionen nach einer sechsmonatigen Wartezeit erhöhen", sagt Khol zu ÖSTERREICH.

Mindestrentner
Einige sind von der Wartezeit ausgenommen: jene älteren Menschen, die 2007 in Pension gegangen sind und Anspruch auf eine nur geringe Rente haben. Liegt ihre Pension unter der Marke von 747 Euro, können sie die Aufzahlung auf diese Summe schon ab 1. Jänner einstecken.

Von dieser Finanzspritze ausgeschlossen sind allerdings etwa 835.000 Bezieher kleiner Pensionen, die einen Nebenverdienst oder einen Partner mit Einkommen haben.

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