Islam-Kindergärten

FPÖ: "Nährboden" für radikalen Islam

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Gudenus: Stadt hat als oberstes Kontrollorgan versagt - ÖVP lobt Kurz-Initiative.

Der Bericht des Islamforschers Ednan Aslan zur Situation muslimischer Kindergärten in Wien hat sämtliche Warnungen bestätigt - befindet jedenfalls die FPÖ. Deren Vizebürgermeister Johann Gudenus hat am Freitag in einer Reaktion beklagt, dass damit der Nährboden für den radikalen Islam bereitet werde.

Gudenus: Stadt hat versagt
"Die Stadt Wien hat als oberstes Kontrollorgan komplett versagt und dadurch die Etablierung von Parallelgesellschaften deutlich begünstigt", zeigte er sich überzeugt. Den betroffenen Kinder würden keine europäischen Werte vermittelt. Auch die Eltern würden offenbar darauf Wert legen, ihre Kinder von westlich geprägten Kulturen "bestmöglich fernzuhalten" - etwa indem strikt auf die Zubereitung von Halal-Speisen bestanden werde.

Naheverhältnis zur Muslimbruderschaft
Salafistische Organisationen hätten die Situation gekonnt für sich ausgenutzt. Und dass es laut Studie auch Betreiber gebe, die ein Naheverhältnis zur Muslimbruderschaft aufweisen sollen, zeigt laut Gudenus, wie die Verantwortlichen erfolgreich weggesehen haben - wobei er auch Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) in die Pflicht nahm.

Blümel verweist auf Rot-Grün
Wiens ÖVP-Chef Gernot Blümel sieht hingegen die Schuld einzig bei den Rathaus-Verantwortlichen: "Viel zu lange hat die rot-grüne Stadtregierung zugesehen und die Entwicklungen in den islamischen Kindergärten ignoriert. Erst auf Betreiben von Bundesminister Sebastian Kurz ist es hier endlich zu einem ersten Umdenken gekommen. Späte Einsicht ist besser als gar keine Einsicht."

Die nunmehr vereinbarte gemeinsame Studie sei ein "wichtiger Schritt". Es sei nun von großer Wichtigkeit, dass untersucht werde, welche Werte und Normen in der Praxis tatsächlich gelebt würden, verlangte Blümel - der ebenfalls vor der Etablierung von "Parallelgesellschaften" warnte.

SPÖ verwundert über Kurz
SPÖ-Gemeinderätin Nicole Berger-Krotsch zeigte sich in einer Aussendung verwundert, dass Kurz den Endbericht - nach der intensiven Debatte um den Zwischenbericht - nicht mehr kommentiere. Die Stadt habe auf die Vorwürfe jedenfalls schon reagiert, beteuerte sie.

Die rote Rathauspolitikerin verwies auf bereits umgesetzte Maßnahmen, wie die Aufstockung der Kontrolleure der zuständigen Magistratsabteilung 11, die Verbesserung der Ausbildung der Betreuer in Kindergruppen sowie die im Wiener Bildungsplan formulierten Maßnahmen. Die von Bund und Stadt in die Wege geleitet Studie wurde von Berger-Krotsch ausdrücklich begrüßt.
 

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