Privatisierung

Matznetter warnt vor Verschenken der AUA

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SPÖ-Finanzstaatssekretär Christoph Matznetter warnt davor, die AUA zu verschenken. Das Verfahren müsse rechtlich richtig ablaufen.

Die Partnersuche für die Austrian Airlines lasse nicht auf eine professionelle Abwicklung schließen, sondern hinterlasse den Eindruck "man will den Preis 'Master of desaster' gewinnen", sagte SPÖ-Finanzstaatssekretär Christoph Matznetter am Donnerstagabend in der "Zib2". Die Politik habe im August, als klar wurde, dass der Carrier einen Partner braucht, "sofort gehandelt" und den Privatisierungsauftrag erteilt.

AUA "nicht verschenken"
Ziel wäre es gewesen, dass AUA und ÖIAG einen Käufer finden, der die Arbeitsplätze erhält, die Luftlinie weiter ausbaut und den Standort garantiert. Wenn es der ÖIAG nicht gelinge, diesem Auftrag professionell nachzukommen, "werden wir nicht umhin kommen, dafür eine andere Lösung zu finden", so Matznetter auf die Frage, ob der Staat die AUA allenfalls zur Gänze übernehmen sollte. SPÖ-Chef, Verkehrsminister Werner Fayman habe schon gesagt, dass er nicht zulassen werde, dass Arbeitsplätze verloren gehen.

Wenn es stimmen sollte, dass interessierte Bieter aufgrund von Informationsmangel nicht ihr Angebot legen konnten, dann müsse man klären, ob das Verfahren rechtlich korrekt durchgeführt wurde. Aber wenn es keine rechtlichen Zweifel gebe, müsse man "im fortgesetzten Verfahren" versuchen, die beste Lösung zu finden. Schließlich hängen 8.500 Arbeitsplätze direkt und 50.000 indirekt an der AUA.

Den Preis müsse zwar das Management festsetzen, aber ein normaler Unternehmensverkauf dürfe "nicht unter dem Buchwert" erfolgen, "jedenfalls nicht um einen Euro unter Erlass von Schulden", sagte Matznetter, der daran erinnerte, dass die AUA in ihrer letzten Bilanz über 780 Mio. Euro Eigenkapital gehabt habe. Da hätte auch ein Jahresverlust von 120 Mio. Euro, wie er für heuer nach jüngsten Angaben zu erwarten ist, noch nicht zu negativem Kapital geführt, meinte der Staatssekretär.

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