12-Stunden-Tag

ÖVP-Abgeordnete mit Pflastersteinen "bedroht"

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Schilder und Pflastersteine wurden an Salzburger Politiker geschickt.

"Die Proteste der SPÖ/ÖGB-Front gegen die Arbeitszeitflexibilisierung erreichen einen bitteren Höhepunkt. Gegner suchen mit Pflastersteinen und Schildern die Adressen der Abgeordneten auf, das ist eine nie dagewesene Eskalation und geht eindeutig zu weit", zeigte sich ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer am Donnerstag empört. In der Nacht auf Donnerstag wurden Schilder und Pflastersteinen bei den Salzburger Abgeordneten Peter Haubner und Tanja Graf (beide ÖVP) platziert.

Wie Graf gegenüber ÖSTERREICH erklärte, fühle sie sich bedroht: "Was will man mir damit sagen?", fragt sie sich. Anzeige erstatte jedoch laut ÖSTERREICH-Informationen niemand der Betroffenen.

Nehammer fordert zum Abrüsten auf

"Schluss mit den populistischen Kampfansagen und dem Verbreiten von Unwahrheiten. Zurück zu den Fakten – diskutieren wir fair und sachlich über den vorliegenden Gesetzesentwurf!", so Nehammer an die Aktivisten. Der Gesetzesentwurf beinhalte umfangreiche Verbesserungen und passe die Arbeitszeitregeln an die aktuellen Lebensrealitäten an, so der ÖVP-Generalsekretär.

"Wir treten den Wahrheitsbeweis an: Die Arbeitszeitflexibilisierung ist ein gutes Gesetz, der generelle 8-Stunden-Tag bleibt und die Angstmache war unbegründet."

Keine Bedrohung

Die Pflastersteine sind vom ÖGB freilich nicht als Bedrohung, sondern als Anschauungsmaterial für die Belastungen durch die neuen Arbeitszeitbedingungen gedacht. Ein Pflasterstein wurde beim jüngsten ÖGB-Kongress vom Gewerkschaftsvertreter Willi Mernyi am Rednerpult platziert, um zu verdeutlichen, dass der in Wien lebende Pflasterer Günther statt 3.500 Kilogramm in 8 Stunden nach der Einführung der neuen Arbeitszeitregeln künftig bei 4 Stunden Mehrarbeit am Tag bis zu 1.800 Kilo mehr an Pflastersteinen über sein Kreuz bringen muss.

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