Während Kurz-Urlaub

ÖVP streitet um 12-Stunden-Tag

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In Abwesenheit des Parteichefs ging das Match ‚Schwarz gegen Türkis‘ richtig los.

Ist der Kurz aus dem Haus, tanzen die ÖVPler auf dem Tisch. So oder so ähnlich spielt es sich gerade während der USA-Reise von Kanzler Sebastian Kurz in seiner Volkspartei ab: Gleich mehrere Vertreter des schwarzen Arbeitnehmerbundes wagten sich in der Abwesenheit des Parteichefs hervor und schossen quer. Grund des Unmutes: der 12-Stunden-Tag.

Den Anfang machte am Donnerstag Karl Kapplmüller, Chef der ÖVP-Gewerkschafter bei den Metallern: Er kündigte seinen Austritt aus dem schwarzen ÖAAB an und ließ wissen, dass er nicht der Einzige sei.

Dann der nächste Knalleffekt: Tirols AK-Chef Erwin Zangerl legt ÖVP-Klubchef August Wöginger im ÖSTERREICH-Interview nahe, als ÖAAB-Chef zurückzutreten: „Er muss sich überlegen, ob diese beiden Funktionen miteinander vereinbar sind.“ Zangerl tobt jedenfalls wegen des Vorgehens der Koalition beim 12-Stunden-Tag: „Das ist größte Verarschung der 2. Republik“, so Zangerl.

ÖVP-General: "Gesetz ist Verbesserung für Arbeiter"

VP-General Karl Nehammer ortet im oe24.TV-Interview „Desinformation“ bei seinen Parteikollegen. Deshalb halte er einen Diskussionsprozess für angebracht. „Das Gesetz ist eine Verbesserung des Arbeitnehmerschutzes.“

Zangerl: "Das ist die größte Verarschung der 2. Republik"

ÖSTERREICH: Einige Parteikollegen aus dem ÖAAB springen Ihnen jetzt in Ihrer scharfen Kritik an der Regierung bei …

Erwin Zangerl:
Diese Regierung geht in die völlig falsche Richtung. 80 % der Österreicher sind Arbeitnehmer, die kann man nicht ausschließen, nur, um die eigene Karriere zu begünstigen. Nur die Arbeitnehmervertretungen zu entmachten, das kann nicht der Weg der ÖVP sein.

ÖSTERREICH:
Was konkret regt Sie denn auf?

Zangerl:
Dass wir nur Stück für Stück Informationen erhalten.

ÖSTERREICH:
Sie sind der Meinung, dass die ÖVP bei Themen wie dem 12-Stunden-Tag über Sie drüberfährt?

Zangerl:
Das ist eine Hinhaltetaktik. Das ist die größte Verarschung in der Zweiten Republik.

ÖSTERREICH:
Soll Klubobmann August Wöginger als ÖAAB-Chef zurücktreten?

Zangerl:
Er muss sich überlegen, ob diese Funktionen miteinander vereinbar sind.

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