Zugang wird erschwert

Pflegegeld wird um 50 Millionen erhöht

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Zwei Prozent mehr Geld ab 2016, aber Zugang wird jetzt erschwert.

Ab Jänner 2016 wird der Pflegefonds, aus dem das Pflegegeld ausbezahlt wird, erhöht. Alle Pflegegeldbezieher bekommen zwei Prozent mehr Geld, insgesamt macht das 50 Millionen Euro mehr aus, kündigte Sozialminister Rudolf Hundstorfer an.

Ab 2015 gelten dafür strengere Vorgaben für die unteren zwei Pflegestufen -damit sollen weniger Menschen insgesamt das Pflegegeld bekommen, rechnet man vor.

Konkret sollen ab kommendem Jahr neue Stundenwerte für die untersten Stufen des Pflegegeldes gelten: Bei Stufe 1 erhielte man die Leistung bei mehr als 65 Stunden Pflegebedarf (bisher 60 Stunden), bei Stufe 2 ab mehr als 95 (bisher 85). Personen, die sich bereits im alten System befinden, soll die Änderung nicht betreffen, versicherte Hundstorfer. Bei ihnen würde die derzeit geltende Regelung weiter greifen.

Hilfsorganisationen kritisch
Kritik an der geplanten Verschärfung beim Pflegegeld kommt vom Dachverband der Behindertenorganisationen. Die "Reform" von Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) "verschlägt Menschen mit Behinderungen den Atem", sagte Klaus Voget von der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR) am Dienstag. Die Zugangskiriterien für die Pflegestufen 1 und 2 seien schon 2011 erschwert worden. Mehr als die Hälfte der Bezieher würde in die ersten beiden Stufen fallen, rechnet Voget vor.

Die Caritas pocht auf eine deutlich stärkere Anhebung des Pflegegeldes, die geplanten Einschränkungen bei den Stufen 1 und 2 lehnen das Rote Kreuz sowie die beiden parteinahen Organisationen Volkshilfe (SPÖ) und Hilfswerk (ÖVP) ab.

Pflegegeld wird um 50 Millionen erhöht
© APA

 
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