FPÖ verliert in Umfragewerten

Stiftungs-Affäre: Neue Vorwürfe gegen Graf

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Seit 2009 keine Bilanz für Stiftung von Getrud Meschar: Es gab keine Kontrolle.

Der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ) gerät wegen der Stiftungsaffäre immer stärker unter Druck: Am Sonntag hatte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in 
ÖSTERREICH Graf die Rute ins Fenster gestellt: Sollte Gertrud Meschar (90) mit ihrer Abberufungsklage gegen Graf als Vorstand ihrer Stiftung gewinnen, wäre dieser rücktrittsreif.

Kein Wunder: Graf belastet die FPÖ zunehmend. Laut aktueller Umfrage der Karmasin-Motivforschung fällt die FP auf Platz drei zurück. Demnach kommen die Blauen nur auf 24 %.

Indessen werden nun neue Details bekannt, die Graf weiter unter Druck bringen.

  • Der letzte Jahresabschluss der Stiftung, den Gertrud Meschar als Stifterin erhielt, stammt aus dem Jahr 2009. Trotz mehrerer eingeschriebener Briefe hat sie für die Jahre 2010 und 2011 noch keine Zahlen erhalten, heißt es in einem Schreiben von Meschars Anwalt, das 
ÖSTERREICH vorliegt.
  • Hinter der Firma, die die Bilanzen erstellte, und jenem Unternehmen, das diese prüfte, stehen dieselben Männer: Burschenschafter-Freunde von Graf. Eine wirkliche Prüfung hätte es nicht gegeben.

Gertrud Meschar wendet sich in einem offenen Brief an Graf: „Ich ersuche Sie daher, wie angekündigt, als Stiftungsvorstand zurückzutreten.“ Für Graf gilt die Unschuldsvermutung.

Strache: "Graf legt Stiftungs-Vorsitz zurück"

Mit diesem autorisierten 
ÖSTERREICH-Interview löste Strache am Sonntag Wirbel in der Causa Graf aus. Die Aufreger-Passagen.

ÖSTERREICH: Die FPÖ fällt laut neuer Umfrage auf Platz drei zurück.
STRACHE: Die einzige Umfrage, die zählt, ist der Wahltag. Und da werden wir auf Platz 1 sein. Nicht zuletzt, weil wir die einzige Partei sind, die konsequent für eine Demokratiereform eintritt.

ÖSTERREICH: Die FPÖ verliert in den Umfragen, weil Ihr Nationalratspräsident Graf in eine skandalöse Stiftungs-Causa verwickelt ist.
STRACHE: Ich habe mit ihm vereinbart, dass er den Stiftungsvorsitz sofort zurücklegt, wenn seine Reputation vor Gericht wieder hergestellt ist. Er will vor Gericht um seine Ehre kämpfen, dann legt er sofort zurück. Es stehen massive Vorwürfe im Raum. Er sagt, das ist eine skandalöse Verleumdung.

ÖSTERREICH: Wenn das Gericht die Vorwürfe bestätigt?
STRACHE: Keine Frage, dass ein Rücktritt fällig ist, wenn die Vorwürfe stimmen. Aber ich bin mir ­sicher, das sind Verleumdungen. Grafs Ehre wird wieder hergestellt, und er legt die Stiftung zurück.

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