Rüffel für FPÖ-NÖ-Chef

Strache: Höbart-Sager "unpassend"

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Strache: Gespräch mit Höbart über dessen "Wortwahl" zu Asylwerbern.

FP-Obmann Heinz-Christian Strache hat am Montag erstmals zu den umstrittenen Aussagen des niederösterreichischen FP-Chefs Christian Höbart zu Asylwerbern Stellung genommen. "Ich habe mittlerweile ein Gespräch mit Christian Höbart geführt und ihm dargelegt, dass seine Wortwahl ausgesprochen unpassend und überspitzt war", so Strache. Gleichzeitig beklagte er die "heuchlerische Empörungsmaschinerie".

"Höhlenmenschen"-Sager
Höbart hatte vergangene Woche im sozialen Netzwerk Facebook Asylwerber in Traiskirchen als "Erd- und Höhlenmenschen" bezeichnet, später hatte er selbst von einer "überspitzten" Formulierung gesprochen, blieb aber grundsätzlich bei seiner Kritik. Für Donnerstagabend hat die FPÖ Niederösterreich eine Protestveranstaltung u.a. gegen die "Überfüllung" des Flüchtlingslagers Traiskirchen angekündigt. Strache wird dort ungeachtet seiner jetzigen Kritik an Höbarts Worten teilnehmen und auch eine Rede halten.

Breiten Raum widmete Strache in seiner Aussendung am Montag dem politischen Gegner: Denn gerade SPÖ und ÖVP hätten die "unhaltbaren Zustände bei der Asylproblematik" zu verantworten. "Anstatt jetzt unreflektiert auf Höbart hinzuhauen, sollten sie sich lieber darum kümmern, der einheimischen Bevölkerung von Traiskirchen zu helfen, die unter dem überfüllten Lager zu leiden habe", so der Bundesparteiobmann.

SPÖ fordert Rücktritt Höbarts
Scharfe Kritik an der FPÖ übte unterdessen zum wiederholten Mal SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos. Er fordere die FPÖ-Spitze erneut dazu auf, "die Konsequenzen aus Höbarts rassistischen und menschenverachtenden Ausfällen zu ziehen". Bereits am Samstag hatte der SP-Geschäftsführer den Rücktritt Höbarts gefordert. "Befremdet" zeigte sich Darabos in diesem Zusammenhang von "verharmlosenden Wortmeldungen seitens der ÖVP" und verwies in diesem Zusammenhang auf Äußerungen von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) vom Wochenende, "die Höbarts rassistische Ausfälle mit völlig legitimen Aussagen des Traiskirchner Bürgermeisters (Andreas Babler, Anm.) verglichen hat".
 

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