Ursprünglich wollte Verkehrsminister Werner Faymann maximal eine halbe Mio. Euro für die Ablöse der drei Vorstände ausgeben. Gerüchten zufolge könnte es jetzt das Dreifache werden.
Die Ablöse der drei Vorstände der staatlichen Straßenbaugesellschaft Asfinag gestaltet sich Medienberichten zufolge teurer als geplant. Im Juni war von 500.000 Euro "Gesamtkosten" für die Verabschiedung die Rede gewesen. Argumentiert wurde, dass alle drei Vorstände die "Vertragsschablone" des Bundes unterzeichnet haben, daher komme der Abschied nicht so teuer: In der Vertragsschablone ist vereinbart, dass etwa bei "Vertrauensverlust" eine Kündigung möglich ist, und die Betroffenen dann noch ein halbes Jahr weiter Gehalt beziehen.
Doch nicht so leicht
"Millionenbeträge für die Vorstände
stehen selbstverständlich nicht zur Diskussion", sagte
SPÖ-Verkehrsminister Werner Faymann damals. Im Ministerium ging man zu
diesem Zeitpunkt noch davon aus, dass die bis 2011 laufenden
Vorstandsverträge problemlos aufzulösen seien. Doch offenbar war es für
Aufsichtsratsspitze und Eigentümervertreter schwer, den "Vertrauensverlust"
schlüssig zu argumentieren.
Poker begann
Und so wurde der "Rausverkauf" des
Asfinag-Vorstandstrios zum Poker. Einen Poker, bei dem es am Mittwoch,
bereits eine Einigung gab. Rund 1,5 Mio. Euro sollten die Vorstände
erhalten. Doch dann kam das Nein des Ministers, und das Verhandlungsergebnis
war wieder nichtig. Später hieß, jeder der drei Vorstände bekomme 280.000
Euro. Bestätigt ist das aber nicht.
Aufsichtsrat tagt
Am Donnerstag tagt am Vormittag der
Asfinag-Aufsichtsrat. Bis dahin soll noch intensiv verhandelt werden. Kommt
es zu keiner Einigung wird den in Ungnade gefallenen Vorständen Christian
Trattner, Franz Lückler und Mathias Reichhold das Misstrauen ausgesprochen.
Lückler am stursten
Am schwersten machte es dem Bericht
zufolge Franz Lückler. Der Steirer soll über sein Abfertigungsangebot
geradezu erbost sein und es als inakzeptabel zurückgewiesen haben. Womit ihm
vom Asfinag-Aufsichtsrat wohl die Kündigung ausgesprochen wird. Was Lückler
vermutlich beim Arbeits- und Sozialgericht anfechten wird.
Reichhold bleibt Konsulent
Am leichtesten gestaltet sich indes
die Entfernung von Mathias Reichhold. Der ehemalige BZÖ-Verkehrsminister war
erst voriges Jahr auf Betreiben seines Parteifreundes, des damaligen
Verkehrsministers Hubert Gorbach, in die Asfinag gehievt worden, heißt es.
Jetzt soll Reichhold nicht nur als Asfinag-Konsulent weiter beschäftigt
werden. Ihm wurden auch zusätzlich 350.000 Euro als Abfertigung angeboten.
Im Ministerium beharre man nicht mehr darauf, dass die "Hofübergabe" an den neuen Zweiervorstand bereits mit Jahreswechsel über die Bühne gehen muss. Auch der 31. März ist den Berichten zufolge als Stichtag im Gespräch.