05. Mai 2010 14:59
In den letzten Jahren kannte die PS-Kurve in allen Klassen nur eine Richtung
– nämlich die nach oben. Das war auch beim Passat so. Mittlerweile hat auch
bei dem beliebten Mittelklassefahrzeug von Volkswagen der 140 PS starke TDI
die schwächeren Versionen als meistverkaufte Motorisierung abgelöst. Und
selbst die 170 PS Version findet immer mehr Anhänger. Kein Wunder, ist man
doch mit den starken und modernen 2.0 Liter Common-Rail Aggregaten äußerst
souverän unterwegs. Steigende Benzin- und Dieselpreise könnten jedoch
wieder zu einer Trendwende führen. Und für alle kostenbewussten Eltern,
Vertreter oder Fuhrparkleiter hat VW mit dem neuen Passat Bluemotion eine
passende Alternative im Angebot.
Besonderheiten
In dieser Ausführung muss sich der 4,77 Meter
lange Kombi mit 105 PS aus nur 1,6 Liter Hubraum begnügen. Vor wenigen
Jahren war ein solch kleiner Hubraum bei so großen Autos noch undenkbar,
aber modernes Downsizing macht es möglich. Äußerlich kennt man dem Passat
seinen Sparwillen nur an den Schriftzügen und an den speziellen Felgen an.
Die Tieferlegung des Fahrwerks (reduziert den Luftwiderstand) und die
Optimierungen an den Schürzen fallen selbst eingefleischten Fans der Marke
kaum auf. Und auch im Innenraum geht es wie gewohnt weiter. Fünf Personen
haben mehr als ausreichend Platz und die riesige Stauhöhle macht selbst vor
dem Umzug nicht schlapp. Nur das Faltsystem der Sitze ist mittlerweile in
die Jahre gekommen. Wer eine ebene Ladefläche will, muss vorher die
Kopfstützen ausbauen und die Rückbank hochklappen. Das kann die Konkurrenz
eindeutig besser. Die Verarbeitung des Cockpits ist hervorragend, und auch
die Materialqualität erfüllt die hohen Ansprüche. Im Display verrät die
Schaltanzeige (schlägt die passenden Gänge fürs Spritsparen vor), dass sich
der Fahrer hinter dem Steuer des Bluemotion-Modells befindet.
Fahren
Der Motor verrät eigentlich nur beim Starten, dass es sich
bei ihm um einen Selbstzünder handelt. Hier ist der Vorteil der
Common-Rail-Einspritzung im Vergleich mit dem Pumpe Düse-System am
deutlichsten. Wer alleine unterwegs ist, wird auch keinen Leistungsmangel
feststellen. Der Motor zieht bereits ab 1.500 Umdrehungen energisch vorwärts
und dreht nahezu anstandslos bis zu 4.000 Umdrehungen hoch. Sparsamer ist
man jedoch mit niedrigeren Drehzahlen unterwegs. Bei unserer bewussten
Sparfahrt pendelte sich die Verbrauchsanzeige bei unglaublichen 4,4 Litern
(exakt der Normverbrauch) ein. Hier hat dem immerhin 1,5 Tonnen schweren
Passat während dem kurzen Ausflug in die Innenstadt seine
Start-Stopp-Automatik geholfen. Des Weiteren wirkte sich auch die
Rückgewinnung der Bremsenergie positiv auf den Spritkonsum aus. Im
Normalbetrieb verbrauchte der Bluemotion mit 5,4 Liter noch immer sehr
wenig. Dieser Wert ist ohne große Anstrengungen zu erreichen. Für Menschen,
die die meiste Zeit vollbeladen unterwegs sind, ist dennoch die 140 PS
Version die bessere Wahl, denn bei Steigungen oder Überholmanövern ist das
Auto im vollbeladenen Zustand doch etwas untermotorisiert. Vor allem in den
lang übersetzten Gängen vier und fünf geht dem Variant die Puste aus.
Außerdem gibt es ja mit der Linie „Bluemotion Technology“ auf Wunsch auch
für die 140 PS Version schon einige Spritspar-Techniken.
Alle anderen machen mit dem Kauf des "echten" Bluemotion jedoch nichts
falsch. Aufgrund des geringen Normverbrauchs von 4,4 Litern ist die
Nova-Einstufung soweit gesunken, dass die Bluemotion-Features quasi gratis
sind.
Technische Daten:
1,6l Turbodiesel mit 105 PS und 240 Nm
Drehmoment
Abmessungen L/B/H: 4,774/1,820/1,517 Meter; Leergewicht: 1530
kg
Kofferraumvolumen: 603 bis 1731 Liter
Spitzengeschwindigkeit: 190
km/h
Preis ab 28.750 Euro