Niger

150.000 flüchten vor Boko Haram

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Die islamistische Terrormiliz ist weiter auf dem Vormarsch.

Tausende Zivilisten sind diese Woche aus der Stadt Diffa im Südosten des Niger geflohen, haben die dortigen Behörden am Donnerstag mitgeteilt. Die Zivilisten flohen vor grenzüberschreitenden Angriffen und Selbstmordanschlägen der nigerianischen Terrorgruppe Boko Haram.

Die meisten hätten sich zu Fuß auf den Weg in andere Regionen gemacht, sagte Matias Meier vom Internationalen Flüchtlingskomitee (IRC). Wer einen Platz auf einem Lkw gefunden habe, gehöre zu den Glücklichen; Bustickets seien bis Ende nächster Woche ausverkauft.

Die Angriffe im Niger verstärken die humanitäre Krise in der abgelegenen Grenzregion. Dort müssen rund 150.000 Menschen versorgt werden, die vor der Gewalt im Norden Nigerias geflüchtet sind. In Zinder, der zweitgrößten Stadt des Niger, sollen allein in dieser Woche 7.000 Menschen angekommen sein.

Ein Sprecher des nigrischen Militärs gab an, dass die Streitkräfte seit vergangenem Freitag 260 Boko-Haram-Kämpfer getötet und weitere verhaften haben. Die Situation sei unter Kontrolle.



Die eigentlich im Nachbarland Nigeria agierende radikalislamische Miliz hat in den vergangenen Tagen ihre Überfälle und Selbstmordattentate im Grenzgebiet massiv ausgeweitet. Diffa wurde bereits mehrfach angegriffen. Daher wurde für die Region um Diffa der Ausnahmezusand ausgerufen.

Der Aufstand der Boko Haram fordere bereits tausende Opfer im Nordosten von Nigeria. Am Wochenende beschloss Nigeria gemeinsam mit seinen Nachbarländern Benin, Niger, Kamerun und Tschad die Schaffung einer regionalen Eingreiftruppe aus 8.700 Soldaten, Polizisten und Zivilisten im Kampf gegen Boko Haram.

 

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